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Faßt man nun die durch die Grafen genehmigte Eimichtung
und Anordnung des Unterrichts, sowie die Lehrmethode, so weit
sie uns bekannt ist, genauer ins Auge, so ist unverkennbar, daß
dieselbe auf den berühmtesten und einstußreichsten Schulmann der
damaligen Zeit, (Raumer, Gesch. d. Päd. 1., 233, Lübker bei
Schmid, Encyclop. des gesummten Crziehungs- und Unterrichtsw.
II., 642), Johannes Sturm, hinweist.") Nach dessen Ansichten
wurden damals viele Schulen Deutschlands eingerichtet") und
es ist schon vom G.-Director Weber ganz richtig bemerkt worden,
auch das Gymnasium zu Corbach (Geschichte der Gelehrtenschule
zu Cassel Prgr. 1843, S. 78). Es sprechen dafür äußere und
innere Gründe. Im Jahr 1600 sagen die gräfl. Räthe, die Schule
zu Corbach sei Anfangs nach den Schulen zu Düsseldorf,
Dortmund und Lemgo regulirt und angeordnet. Nun steht
K urkundlich fest, daß der Prof. Bernhard Copius aus Marburg
einen Plan über die Form der Schule, über deren Lectionen und
die Vertheilung derselben vorgelegt hat, der angenommen wurde.
Copius aber war vom Jahr 1553—1559 Prorector zu Dort
mund und darauf Rector zu Lemgo gewesen; es ist sicher anzu
nehmen, daß er seinen Corbacher Schulplau nach dem Dortmun
der verfaßt haben werde, was obiger Behauptung der gräflichen
Räthe ganz entspricht. Dieser Dortmunder Plan aber war von
dem ersten Rector jener Schule, Lambach, gegeben, der nicht nur
ein Schüler von Johannes Sturm war, sondern auch später noch
speciell nach Strasburg gereis't war, um mit seinem berühmten
45 ) Ich bemerke hier, daß Sturm zu Löwen n. a. auch ein
Schüler des aus Mengeringhausen gebürtigen Professors Conrad
Gockel war; vergl. Raumer, Gesch. der Päo. I., 89.
46 ) Von ihm persönlich das Gymnas. zu Lauingen, Trarbach,
Hornbach (Raumer, Gesch. der Pädag. 1., 264); seine Methode
wurde empföhle^ zu Pforzheim und Heidelberg, sonst noch durch
seinen Schüler Schenk zu Augsburg, außerdem in Sachsen und
Würtemberg. Strobel hist, du gymn. prolest, de Strasb. 1838,
54; Schmidt, La vie et les travanx de Jean Sturm. Strasb. 1855,
309. Die durch Sturm begründete Lehrverfassung fand auch im
letzten Zehntel des 16. Jahrhunderts in Stralsund Eingang.
Zober, Gesch. des Strals. Gymn. 1839, I., 7.