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Den 29. Septbr. 1577 gab hierauf Burgemeister und Rath
der Städte Corbach die Antwort: „Was wegen Stiftung einer
guten Schuel Ins Franciscaner Closter Alhier binnen Corbach
betreffend geschrieben, haben wir samt etlichen der eitesten dazu
erforderten Rathsfreunden vernommen vnnd sinnd solchs der Land
schaft zu vielem nutzen verhoffenden ersprießlichen werks In vnder-
thenigkeit erfreuet, demselben glücklichen 8ueee88um vnnd gedeiens
wünschend, thun vns auch unsers orts vnderth. bedanken, Wißen
Euch nun zur resolution von vns zu solcher Stifftung begerten
Zuschusses nicht zu uerhalten, daß Jehrlichs dieß orts zu dero
vnderhaltung 80 gülden zu 27 alb. folgen vnnd außgericht werden
könnten, Jndeme Auch die Schützen vnnd kleinen Knaben In an
geregter Schule mit nottörftiger Information vnnd darauf vnser
Kirch beidt Sonntags vnnd durch die Wochen mit gesinge versehen
werden solle." 7
Nachdem dann Michaelis 1577 Jordan Cuntzemann, aus Hem-
furt, und Curth Lewen, aus Viermünden, die Meierei Berich auf
zwölf Jahre für einen jährlichen Pachtzins von 287 Gld. 1 Alb.
(250Thlr.) und 16 Mütte Frucht angenommen hatten,' war man
dahin bedacht, einen tüchtigen Rector ausfindig zu machen. Der
Oekonomus Joh. Limpergk, Stadtrichter zu Corbach, reifte darum
im Frühjahre 1578 nach Dortmund,' Friedrich Beurhaus,Pro
rector des dortigen Archigymnasiums, einen hochgeachteten, gelehr
ten Mann,zum Rector an die Schule zu Corbach zu berufen.
Anhänglichkeit an seine Vaterstadt und Liebe zu der Lehranstalt,
an der er mit so glänzendem Erfolge bisher gelehrt hatte, ließen
ihn den Ruf ausschlagen. Hierauf unternahm Limpergk eine zweite
Reise, jetzt nach Osnabrück, um dem aus Corbach gebürtigen Con-
rector M. Conrad Nelle die Rectorstelle zu Corbach anzutragen.
Auch er lehnte sie ab, sowie Engelbert Copius, Rector der
’ Archiv im Rathhause zu Corbach.
' S. Bericher Oekonomie-Rechnung vom I. 1578.
' Ebendaselbst.
Mellmann, das Archigymn. zu Dortmund, 1807, S. 64 ff.