Full text: Geschichte des Gymnasiums zu Corbach (I.)

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mals bestimmt, die Visitatores, Pfarrer und Kastenherren sollten 
aus die Schule Achtung haben und des Jahres einmal die Knaben 
„verhören und eensuiam halten lassen, ob sie sich bessern, auch 
solle man dem Schulmeister Schulordnung vorstellen nach Rath 
der Gelehrten". Schließlich heißt es: wo arme Schüler vorhanden 
wären, die gern studiren wollten, denselben solle erlaubt werden, 
alle Tage um die Almosen zu singen, und die Prediger sollten 
auf den Kanzeln die Leute ermahnen, solchen armen Schülern mit 
zutheilen. " 
Daß das Schulgebäude auf der Altstadt stehen solle, war 
1377 bestimmt; daß es in der Nähe der altstädter Kilianskirche 
gestanden, geht aus der vom I. 1551 aufbewahrten Notiz hervor, 
es seien die Fenster an der Schule „vnder dem Beynhuße" gemacht, 
auch wird es außerdem in der Corbacher Chronik ausdrücklich an 
gegeben. " Sonst wissen wir von der Schule unter Lib. Schreiber 
nichts weiter anzuführen, als daß 1547 einem „armen Studenten" 
7 Alb. für ein Paar Schuh aus dem Almosenkasten verwilligt 
wurden und daß die Besoldung des Rectors 15 Gulden ä 18 Alb. 
betragen hat. 
Schuler's Gesch. des Catech.-Untere., 1802). 3) Ioh. Trygophorus 
(41542) hatte einen Catechismus verfaßt. In seinem Testamente heißt es 
u. A.: »Meine nachgelassene Schrifften und Büchlein belangendt, also 
nemlich meinen Catechismns, Cantiones" rc. Martini führt einen Cate- 
chismus des Trygophorus an (Martini, Consp., p. 4). 4) Ein »Catechis - 
m us" vom Past. NaucleruS zu Sachsenhausen »das buch meyner lere der 
kynder zu Sassenhausen (Brief vom 1.1541). 5) Vom Past. Hallenstein 
zu Helmighausen wird von den Visitatoren 1556 berichtet:„In catechi- 
sando methodum Brentii secutus est; ut in Ecclesiis nostris harmonia 
servetur docebit posthac iuxta praescriptum Lutheri, non tarnen pias 
quaestiunculas Brentianas obliterabit.“ Brenz hatte mehre Catechismen 
geschrieben; welcher bei uns gebraucht sei, kann nicht gesagt werden. Im 
I. 1543 hatte Melanchthon den Catechismus von Brenz in besonders dazu 
geschriebener Vorrede zur Einführung empfohlen (Bretschneider, Corp. 
Reform., V., p. 274). 
" Hiermit ist also wol die s. g. Currende in Corbach eingeführt, die bis an 
das Ende des 18. Jahrh. Bestand gehabt hat. Leicht möglich jedoch, daß 
-ste auch schon vor 1544 bestanden hat, da die Currenden in vielen deutschen 
Städten bereits im 14. und 15. Jabrh. vorkommen (vgl. Stemler, Ab- 
handl. von der Currende, Leipzig 1765, S.23. 26 ff.). 
" Corbacher Chron., S. 150. 
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