Full text: Geschichte des Gymnasiums zu Corbach (I.)

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werdenn. Vnnd dweill kein beßer Cleinot In gemeinem nutz ist, 
dann gute kinder schulenn, Daruß alle ampte Inn geistlich vnnd 
weltlichenn sachenn bestelt werden müßen, So soll Bürgermeister 
vnnd radt pfarher vnnd Castenmeister ein besonder vhleißig vff- 
sehens vnnd sorge habenn vnd tragenn, das Dieselbigen vffs best 
mann magk versehen werden." " 
Und so beginnt denn in der That von jetzt an auch für das 
Schulwesen der Stadt Corbach eine neue Zeit. Im I. 1541 noch 
ziehen auf Reginentag die „Schulmänner" mit einer Procession um 
die Stadt und erhalten vom Bürgermeister und Rath dafür ein 
kleines Präsent an Gelde1543 im Frühjahre wird als ein 
„wolgelernter geselle nämlich Meister Johann Florekenn von Her- 
uerde" genannt, der mit dem Lohne des Altars Mariä versehen 
sei;" im I. 1543 dagegen schreibt Graf Wolrad an Burgemeister 
und Rath zu Corbach: „Rach dem gemeinem nutz vnnd ganzer 
Landschafft nit gering darann gelegen ist, das die kinderschulenn 
mit gelerten Gottseligen Jnformatoribus vnd schulmeistern ver 
sehen vnd bestelt werden, So habenn wir mit Wilhelmo von der 
Nigenstad, jezo zue Mengerinkhusen, hieuor vnderreddung gehabt, 
das er sich bey euch neben dem Gesellenn," so Ir jezo habenn, 
bestellen zu lassen In meynung gewesen ■— vnd so viel wir mit 
Ihme geredet beduncket er vns nit vngeschickt — Das er sich bey 
euch, wo Ir sein begertten, vff diß ostern begeben vnd die Schule 
mit obgerurten Bartholomeo annemen wolle. Demnach wollen wir 
euch zu dem geraten habenn." " Und ebenso schlägt Hermann von 
Viermünden, Amtmann zu Medebach, einen gewissen Mag. Hillbrandt 
" Äirchl. Gesetzgeb., S. 38 f. 
" Altes Bürgerbuch der Stadt Corbach. Gesch. der Kilianskirche, S. 146. 
"Schreiben des Magistrats von Corbach. 
"»Schulgesellen" werden auch in einer Hildesheimischen Schulordnung vom 
1.1544 erwähnt. Fischer, Gesch. des Gymnas. Andreanum zu Hildesheim, 
1862, @.73; »verstendige Gesellen" 1509 zu Nürnberg. Schultheiß, Gesch. 
der Schulen in Nürnberg, 1853, S. 47. Der Schulmeister „samt seinen 
gesellen" ca. 1470 und 1525 zu Weimar. Heiland, a. a. O., I., S. 3.7.11. 
1560 und 1563 kommen »Rector und sine Gesellen" (Schulgesellen) der 
Schule zu Stralsund vor. Zober, zur Gesch. des Strals. Gymnas., 1839, 
l., S. 27. 
" Brief des Grafen Wolrad im Archiv zu Corbach.
	        
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