Full text: Geschichte des Gymnasiums zu Corbach (I.)

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Veranlaffung. Dm 13. April 1586 schreibt Graf Josias an den 
Grafen Franz, daß er mit ihm und seiner Schwägerin zu A.- 
Wildungen unter Anderm wegen der Schule zu Corbach in Irrung 
gerathen sei. Sie wollten, es sollten von der Schule zu Corbach 
Lehrer entlassen und was an Einkommen übrig bleibe an 
Nebenschnlen verwendet werden; Josias aber glaube, daß dann 
dadurch die doctrina artium mutiliret und gestümmelt würde und 
entstände ex scliola perfecta imperfecta und würde diese Mutation 
zum Verderb der Schulen gerathen; es scheine ihm daher gerathener, 
daß man eine vollkommene Schule, worin alle artes liberales 
tradirt würden, behalte, dem: daß man drei halbe unvollkommene 
Schulen hätte 255 ). Würde sich die Gegenpartei widersetzen, so 
werde er die Wege an die Hand nehmen, wodurch die bewilligte 
einhellige Fundation und Stiftung gehalten und unzertrennt bleibe. 
Der zu Lauterbach damals lebende, aus Sachsenberg gebürtige 
Werner Crispin, vom wald. Grafen Josias um Rath gefragt, 
stimmte gleichfalls d. 25. Nov. 1587 dagegen, daß der Schule zu 
Corbach das Geringste von ihrem Einkommen entzogen werde: sie 
sei auf Anhalten der Ritterschaft und Landschaft gestiftet, die 
eigentliche Fundations-Urkunde habe D Copius anfertigen sollen, 
derselbe sei aber unterdessen verstorben. Den 10. October 1587 
baten auch Prorector und Collegen, dem heilsamen Werke Schutz 
angedeihen zu lassen; sollten aber einige Lehrer entlassen werden, 
so möge es ihnen doch zeitig angezeigt werden, damit ein jeder 
sich nach einem andern Dienst umsehen könne. Die Angelegenheit 
war nicht so bald abgemacht. Man ersieht dies aus nachfolgen 
dem Auszug des Protokolles des zu Mengeringhausen d. 18. u. 
855 ) Fast gleichlautend heißt es in der Leichpredigt auf Jo 
sias, von Steinrück und Nymphius L. 111: Danach haben I. Gn. 
der Schulen zu Corbach gn. Erwähnung gethan und befohlen, 
daß doch das Ministerium auf den ersten Landtag, so gehalten 
werden möchte, an die sämmtl. Landherren, Ritterschaft und 
Städte sollte suppliciren, daß doch die Schule zu Cörbach, wie sie 
anfänglich angeordnet und gestiftet, wieder in ihren vorigen Stand 
und esse möchte gesetzt werden, auf daß also aus einem perfecto 
nicht drey imperfecta würden. Könne man darnach etwas erübri 
gen, das sollte alsdan zu den andern Schulen gewendet werden.
	        
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