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seinem Dienst und Verwaltung derselben Präfectur aller Treu und
Fleißes bis anhero jederzeit also verhalten, daß die liebe ihm an
befohlene Jugend dessen merklich gebessert."
5. M. Conrad Welther, aus Corbach, bekleidete seit Micha
elis 1578 die 6. Stelle am Gymnasium bis in d.J. 1583, wo er ein
Pfarrer im Herzogthum Westphalen wurde; 1584 vertrieben, kehrte
er nach Corbach zurück. Seit d. 28. Mai 1584 versah er die 5.
Classe nebst dem Cantorat; für Versetzung des letzter« erhielt er
10 Gulden. Im gen. Jahre meldet sich Cour. Weltherus, Diener
int Wort Gottes, zur vacanten Predigerstelle zu Bergheim. 1590
wurde er Bürger der Stadt Corbach. Int 1.1592 erhielt er die
4. Classe, welche Stelle er bis Ostern 1594 verwaltete. Nach einer
Bemerkung des R. Gockel (?robl. Log. IV. Ep. Ded.) soll er
Rechtskundiger gewesen sein, und wurde nachdem er fein Lehramt
aufgegeben hatte Sachwalter (causidicus).
Handschriftlich ist von ihm vorhanden: Gramlatorium in
Taedas jugales illustr. et generös, personarum: Illustr. et gene
rös. magnanimique Herois Comitis ac Dom. D. Georgii Comitis
Erpachii et ill. generosaeque — Comitis ac Dominae, D.
Mariae — Comitis ac D. Waldecc., vidnae — Corbachii Wal-
decc. XXII. Jiilii anni c. 1592 solenni et splendida prompa cele-
bratas. Er nennt sich daselbst: 8cbo!ae-Co11ega et sMiergos. —
Das Gedicht besteht aus 134 Versen, Distichen. Corb. Chron.
5. 206.
6. Welthers Nachfolger als der Lehrer an der 4. Cl. war
Ludolf Herenclau 1594—1603. Vrgl. über ihu unter den
Conrectoren.
7. M.Zacharias Vietor wurde 1584, d. 31. Jan. zu Corbach
geboren. Sein Vater, der ebenfalls Zacharias hieß, war damals
Pastor an der Kilianskirche daselbst und grast. wald. Superint.
in dem Wild. Landestheile. Seine Mutter, Adelberte, war die
Tochter weil. Conrad Rosenkrantze's, Bürgers zu Corbach. Nachdem
er das Gymnasium zu Corbach besucht hatte, bezog er 1599 die
Universität Marburg, unt Theologie und Philosophie zu ftudiren.
Rudolf Gockel, der ältere und Balthasar Mentzer waren seine vor
züglichsten Lehrer daselbst. Im I. 1601 erhielt er von der phi-
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