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dienen, ich auch mich und die Meiner: bey dem mühseligen Schul
diensten ohne Verschmälerung und Zusatz meines mtb meiner
Hausfrauen Patrimonij in die Länge besonders in diesen beschwer
lichen theuren Zelter: nicht bergen und erhalten können und also
in deme meinen armen Kindern nicht wohl vorgestanden. Und
aber der allein weise Gott mich aus Gnaden — in mein liebes
patriam Geyßmar beym Franckenberg (daselbst mein Großvater
und Vater s. in die 76 Jahr beide an Wort Gottes gedienet, anch
mein lieber Vater s. von dem Ort wegen des Calvinismi vertrie
ben). Als hab ich dessen weiser: Gnad und Allmacht mich schuldig
erachtet zu pariren, damit ich mein talentum nicht vergrübe und
auch etwa pro ingrato cuculo erga patriam angesehen werden
möchte. — Demnach ich auch beym Schuldienst in so viel Jahren
zusetzen müssen, mir auch schwerlich seyn wird, die Haushaltung
auf einem Dorf mit aller Nothdurft zu bestellen, und aber vor:
Herzen (Gott weiß es) treulich gedienet, so bitte ich — E. Gn.
wollen in der schriftlichen meiner gn. Dimission mir ein beglaub-
tes testimonium meines Lebens und Verhaltens gnädig mittheilen."
Die Grafen schreiben: „Als der ehrenhaft und wohlgelarte M.
Caspar Cordis die ganze Zeit hero bis Dato dieses Unser Schulen
und die liebe Jugend mit allen Treuen gemeinet — Ob dann wol
Wir ihn deswegen gern bey solchem Conrectoratdienst behalten
wollen, und er Gezeugniß seines Verhaltens unterthänig gebeten,
daß wir demnach Ihm solches nicht verweigern, noch an seinem
christlichen ehrlichen Vorhaben verhindern mögen." Er wurde
demnach im I. 1624 Pastor zu Geismar. Er bekam zu Corbach
seine Besoldung bis Joh. Baptist.
Nach dem, was sein Schüler Balthasar Scriba von ihm sagt,
muß er ein trefflicher Lehrer gewesen sein; er singt von ihm:
Gymnasii nostri vixisti quanta columna —
Gymnasium nostrnm, ncc non Waldeccia tota
Aeternae Ccdro tua nomina clara sacravit.
Jllustres Comites quoties tibi sceptra dedere
Rectoris;. verum tua magna modestia pubis
Profectum mage, quam proprium captabat honorem.