Full text: Geschichte des Gymnasiums zu Corbach (I.)

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liche Kunst nicht zu bewältigen vermochte. Er starb, 55 Jahre 
alt, den 4. Decbr. 1639. 
9. Caspar Cordis. 
1613—1624. 
Caspar Cordis war der Sohn eines Pfarrers zu Geismar bei 
Frankenberg. Da er wegen feiner religiösen Ansichten (sein Vater 
war, wie er schreibt. Calvinist) in seinem Vaterlande nicht hatte 
befördert werden können, wurde er zu Corbach im I. 1606 als 
Lehrer der 5. Elaste angenommen. In dieser Stellung blieb er 
7 Jahre. 1609 nennt er sich Collega Phrpnti st eri i Corb. Er 
scheint demnach damals auch Pfarrgehülse gewesen zu sein. Dann 
erhielt er 1613 das Conrectorat. Im 1.1614 bat er um etwas Frucht 
ullra constitutum salarium, cui nihil haetenus subsidii ad pretium 
pro hospitio soivendum obtigit. 1616 hielt unter seinem Präs. 
B. Scriba eine Disput. (ß. Scribae Sal. poet. 12.). Im I. 1619 
hatte er „eine ansehnliche Vocation" und war willens derselben 
zu folgen, weil eine Zeitlang die Bezahlung der Besoldung Seitens 
des Oekonomus „fast langsam und rückständig beschah". Die 
Grafen Christian und Wolrad aber schrieben an ihn, es solle mit 
dem Dienst des Oekonomus eine andere Verordnung gemacht 
werden, daß die Collegen zu rechter Zeit und ohne Aufenthalt 
bezahlt würden. Sie wollten sich demnach nicht versehen, daß er, 
der nun so geraume Zeit in ihrem Dienst gewesen, die Schule zu 
Despect. und so leicht verlasteu werde. Er blieb diesmal. Nach 
Vogel hielt unter seinem Präsidium 1620 eine Ramäische Dispu 
tation: de Diversis cum aliis nonnullis Epiph\liidibus, D. Hart 
mannus, Lemgovia — \\ estphaius. Den 17. Mai 1624 schrieb er 
aber an die genannten Grafen: „Ew. Gn. haben mich unwürdigen 
Diener als einen exulem gleichsam und der wegen Religion in 
patria nicht könne promovirt werden vor 15 Jahren zu einem 
Schuldiener angenommen. Ich hab auch auf rechtmäßigen Beruf 
in dass« quinta sieben, in Conrectoratu acht ganzer Jahr — vor 
gestanden. — Weiln aber meiner studiorum scopus und einiger 
Zweck gewesen, meine liebe Eltern selig mich auch darzu auf gött 
lichen Beruf destinirt, Gott in seiner Kirchen am Predigtamt zu 
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