Full text: Geschichte des Gymnasiums zu Corbach (I.)

gelegenheit und anderer bewegender Ursachen halben, über vor 
stehendes Osterfest weiter nicht zu betreten mich höchlich bedinget — 
Als gelanget an E. G. mein enisiges Bitten, Sie wollen mir in 
so hochgelegenen gaavaminilius die Beförderung thun und bey 
meinem gn. Herrn bishero verwaltetes Dienstes gnädige Erlassung 
erhalten. Der gewissen Zuversicht, daß Sie wider allerhand 
spargirte Nachrede meine Unschuld schützen werden, als ob ich 
discipulos nimia severitate von dannen getrieben. — Und weil 
auch hinaussen an andere Oerter in solchen Fällen spargirter 
Unwahrheiten nicht geschonet worden, als kann ich nicht übergehen, 
bei E. G. um schriftliche Zeugniß meines Wandels und Fleißes 
anzuhalten. Er erhielt folgendes Antwortschreiben: Wir Cantzler 
und Räthe thun hiermit offenbar, als der Ehrbar und Wohlge- 
larter M. Lud. Hofman um Zeugniß gebethen, Weilen nun in 
währendem solchem Dienste gedachter M. Hofmannus sich jeher* 
weilen dermaßen fleissig, ehrbar und aufrichtig bezeiget, daß des 
wegen er im geringsten nicht zu culpiren, sondern vielmehr zu 
loben gewesen, auch bey männiglich allhie seines Verhaltens gute 
Zeugnisse gehabt mib noch, So hätten I. 'G. ihn gerne bei dero 
Schulen länger sehen und behalten mögen, jedoch weil er seine 
Ungelegenheit heftig vorgeschützet. So haben I. G. ihn an seinem 
Glücke und Vorhaben nicht hindern oder aushalten wollen, daß 
demnach Uns in Gnaden anbesohlen, diese wahrhaft Zeugniß ihme 
mitzutheilen. — So geschehen und geben Corbach, am Montag 
kalmarum 1613. 
Obwohl er daraus d. 18. März im Gymnasium Corbach 
sein Lebewohl gesagt hatte, wurde er dennoch durch die Bitten 
der maldeckischen Pfarrer und insbesondere durch die Bemühungen 
der Aebtissin zu Schaken, Gräfin Catharine von Waldeck, im 
Vaterlande zurückgehalten. Graf Christian berief ihn nämlich zum 
Hofprediger und Lehrer der gräfl. Kinder auf Schloß Waldeck. 
Als solcher lebte er dann stets da, wo der Hof sich aufhielt; er 
war ordinirt, 1614 finden wir ihn zu A.-Wildungen des Grasen 
Christian Söhnchen Philipp taufen, 1615 copulirte er zu Waldeck, 
1618 hielt er bei Beerdigung des Hofmeisters Ludwig Wilhelm 
von Hanxleden in die Johanniterkirche zu Wildungen die Leichen-
	        
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