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Gesinnung und zeigte sich anspruchslos und bescheiden; als Lehrer
aber verdient er hauptsächlich seines methodischen Unterrichts und
seiner zweckmäßig abgefaßten Schulbücher wegen hohe Achtung.
Lübker zählt Jungmann unter die ausgezeichneten Schulmänner
des 16. Jahrhunderts. Schmid, Encycl. II., 642.
Nach Jungmanns Tode blieb das Nectorat zu Cassel eine
Zeitlang unbesetzt. Veranlaßt durch Landgraf Moritz, hatte sich
der damalige Conrector zu Corbach, Heinrich Crantz, welchen Moritz
wegen dessen Neigung zur reformirten Eonfession sehr begünstigte,
zur Annahme des Rectorates verpflichtet und im April 1598 seine
Lehrerstelle zu Corbach aufgegeben. Da aber Landgraf Moritz „auß
erheblichen vrsachen nach einem andern Bectore" suchte, so trat
Crantz das Rectorat gar nicht an, sondern blieb in Corbach
(Vrgl. oben über H. Crantz). Weber a. a. O. S. 89.
Jungmann vermählte sich beu 17. April 1580 mit Anna,
Tochter des Burgemeisters Christoph Theiß zu Corbach. Mit ihr
zeugte er 9 Kinder. Der älteste Sohn, Justus, geb. d. 16. Jan.
1581 zu Corbach, später Advokat zu Corbach, starb als hessischer
Consistorial-Präsident zu Casiel im I. 1668.
fl. Carmen epicum von 20 griechischen Verfett. Index lectt.
Gymns. Corb. 1579 , unterzeichnet: Jodoeus Jungmannus, Cas-
sellanus.
|2. Ein griechisches Gedicht von 21 Zeilen. Abgedruckt vor
pag. 1. ßernardi Salignaci Arithineticae libri duo et Algebrae toti-
dem, Freos. 1580; das Gedicht ist 1579 verfaßt.
3. Fpicedion in obitum Beinh. Schefferi, Cancell. Bei
Jo. Ferinarii orat. de vita et morte Keinh. Schefferi. Marp.
1587. 4.
4. Grammatica Latina. Ex recentioribus rei grammaticae
scriptoribus methodo paullo accuratiore, pro Casseilana et inse-
rioris Hassiae scholis conformata, 159 S. 8. Freos. 1588. 8.
Kommt schon int I. 1582 vor, in Jerem. Nicolai An». Mss. p 45;
sie ist in diesem Jahre wahrscheinlich zum ersten Male heraus
gegeben.
5. Bndimenta quatuor partium grammaticae, Compendii loco
ex iu8to opere Grammatico exscripta, pro scholae Cassellanae