Full text: Geschichte des Gymnasiums zu Corbach (I.)

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nonnenkl.), Arolsen 1131 (ein Augustinernonnenkl.), Volkharding 
hausen 1171, Berich (noch vor 1196 desgl.), Schaken (ein Bene- 
dictinernonnenkloster, von Corvei abhängig) noch vor 1196, Netze 
1228 (ein Cistercienserkl.), Hönscheid 1235 (ein Augustinernonnenkl.). 
Alle diese Klöster werden, ein jedes in seiner Art, sür die Bildung 
der Umkreise nicht wenig beigetragen haben, namentlich die Bene- 
dictinerklöster," wenngleich sie, ihrer ursprünglichen Stiftung 
gemäß, zunächst nur sür die Bildung des geistlichen Standes be 
stimmt waren. In Werbe wird (ohne Jahr) namentlich eine 
„Scholastersche" genannt; in dem benachbarten Kloster Fritzlar 
1196 und 1206 ein Lodevicus scolasticus, d. h. Vorsteher der 
Schule (Varnh., Urkb., S. 27. 37). 
Wie es bis dabin mit dem Schulwesen Corbachs gestanden 
habe, darüber ist urkundlich nichts nachzuweisen. Wahrscheinlich 
haben nur Geistliche die Jugend unterrichtet, zumal da Corbach in 
den ältesten Zeiten von Paderborn aus mit einem s. g. Obedien- 
tiarius bedient wurde. Höchstens hat damals eine s. g. „Schrief- 
schole", die seit dem 12. Jahrhundert in Deutschland aufkamen, 12 
bestairden, und werden die Knaben in Mitbesorgung des Gottes 
dienstes unterwiesen worden sein, da sich alle Schulen Deutsch 
lands in den Zeiten des Mittelalters mehr oder weniger gleich 
waren (Hautz, Gesch. der Neckarschule in Heidelberg, 1849, S. 9). 
Etwas Bestimmteres über das Schulwesen Corbachs bieten die 
Nachrichten aus dem 14. Jahrhundert. Die Stadt hatte immer 
mehr an Bedeutung und Bevölkerung zugenommen; 1325 wurde 
die Zunft der Bäcker, 1348 die der Wollweber, 1350 die der 
Schneider, 1370 die der Fleischer errichtet; 1374 machte Corbach 
nebst den Städten Sachsenhausen und Wildungen und dem Grafen 
Henrich mit dem Erzbischöfe von Cöln einen Landfrieden; 13 1335 
" „Schon in den frühesten Zeiten feste und sichere Pflanzstätten der Wissen 
schaften." Hautz, Gesch. der Neckarschule in Heidelberg, 1849, S. 5. 6. 
"Ruhkopf, Gesch. des Schulw., I., 84. So verordnete der Erzbischof Engel- 
' bert von Köln >270, daß die Kinder zu Bigge an der Wupper Vor- und 
Nachmittags im Lesen und Schreiben unterrichtet und die Eltern bei 12 Mark 
Strafe angehalten werden sollten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. 
Sack, Gesch. der Schulen zu Braunschw., 1891, S. 19. 
" Haeberlin, Anal. med. aevi, p. 330.
	        
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