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Magister legen« eifrig philos. Studien und Disputation. Unter
seinem Präsidiuni disputirte Wilh. Pistorius aus Sachsenberg vo
Syllogismo in genere cf. Ursini Disp. Philos. i., 132. Dann be
gleitete er einen Preuß. Adeligen aus die Universitäten Leipzig
und Marburg auf 2 Jahre und uahnr darauf eine HauslehrersteUe
bei dem Marschall von Riedesel an, dessen Söhne er abermals
auf die Universität Marburg begleitete, wo er noch 1603 im
Februar verweilte und eine Santmlung philos. Disputationen
herausgab, zu deren Herausgabe ihn R. Gockel, als sein Freund,
ermuntert hatte. Im I. 1604 ist er Rector an dem neuerrich
teten Gymnasium zu Saarbrücken geworden. In einem Bande
lateinischer Colloquien, die er 1606 für die Saarbrückschen Schüler
herausgab, nennt er sich Gymuasiarcha Saräpontanus und in
öer Vorrede 36ih. Martijs Rector, auf dem Titel des von ihm 1607
herausgegebenen Commentars zur Dialektik des Ramus: Gymna-
sii Saraepontani Rector. Das erste Buch enthält eine Sammlung
Colloquien aus Vives, Erasmus und beu Progymnasrnaten des
Pontanus. Es war darauf gesehen, daß die Materien zugleich
für das Leben nützlich seien. Außer beu von Sturm gesammelten
itrtb herausgegebenen Reden und Briefen des Cicero zeichneten sich
vor Allem die Progymnasmata des Pontanus durch Mannigfal
tigkeit der Sachen und Eleganz der Worte aus, deßhalb machte
Ursinus eine Auswahl aus dessen großem Werke von 3 Bänden.
Ursinus suchte durch diese Arbeit keinen Ruhnt; es genügte ihm,
der armen Jugend durch dieselbe zu nützen. Dabei hielt er da
für, daß die Grammatik in allen Classen betrieben würde, auf
ihre leichte und methodische Behandlung komme außerordentlich
viel an; wo sie nicht die Grundlage der Sprachkenntniß bilde, sei
Alles verloren. Er setzt in der Lp. Dedic. auseinander, daß man
von Jugend auf andauernd fleißig arbeiten müsse, weult man in
der lat. Sprache etwas Tüchtiges lernen wolle. Matt solle die
Sannnluttg gleichsam in suceum et sanguinem aufnehmen und
nicht geringschätzetl. Sie sei zum Besten des Schülers veranstaltet
uttb stehe da als ein Zeugniß der Liebe zu ihm^ ß ).
21ß ) Ein schönes pädagogisches Wort spricht Ursinus solgen-
derntaßen aus: