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bitatiun" gegeben würden. Die verneinte Auflage belangend, habe
er vier Jahr sich also gehalten, daß er nicht hoffe, daß Jemand
über ihn klagen werde. Zugleich bat er aber, daß er auf fünf
oder sechs Jahre angenommen und bestallt werde, was man ihm
zuwilligte und sicher im Interesse der Schule gelegen war, da die
damalige Sitte, die Lehrer jedesmal nur auf 1 Jahr anzunehmen,
mit großen Unzuträglichkeiten verbunden war. Gar bald liacfj
seiner Anstellung als Conreclor mochte Crantz wegen seiner Au-
sichten aber doch Anstoß erregt haben, was nicht Wunder nehmen
kann, da zu jener Zeit der Superintendent Zachar. Victor an der
St. Kilianskirche als Prediger stand, der ein so eifriger Lutheraner
war* daß er „lieber sterben wollte, als den Calvinisten einen
Fingerbreit nachgeben" (L. Curtze, Gesch. der Kilianskirche. 1850.
S. 322). Schorl im I. 1590 war Crantz in ster Lage, sich gegen
den Prof. Rud. Goclenills zu Marburg, aus Corbach gebürtig, der
ihm Vorwürfe des Calvinismus wegen machte, entschuldigen zu
müssen. Er autioortete diesem: Dixi ad amicum quendam, tem
pore ifa postulante, me non dissentire a definitione cuenae a Lu
ther« in parvü Catechismo posita. si secUndnm fidei articulos,
secundutn Patres, imo secundum Chytraei, cujus auctoritas apud
nostros magna, aecipiatur. Nec abesse ab eadeui senteniia, Cal
vin i ex institutionibus et harmonia Evangelien docui, ideoque
maximam dixi optimo viro fieri injuria in ab iis, qni negare ipsum
praesentiam carnis Christi ex coena et corpus siguratum statuere
claniitent. Hiijus sermonis pariern non nialo quidem aninio (sludeo
enim conciliandae concurdiae inter schul am et ecclesiam) sactam
arbitror! sed male tarnen Nymphium interpretatum jcognovi 811 ).
Diese von Crantz gegebene Erklärung, in der das Bestreben osten
zu Tage tritt, der Einigkeit in der Kirche zu dielten, sollte zu den
weitläuftigstell Verband!nngeil Veranlassung geben. Einige Geist
liche, besonders Zacharias Victor und Johannes Scriba, die eifrige
Lutheraner warell, rechneten ihm seine Grundsätze, die er in der
G. Nymphins war Pastor au der Nicolaikirche zu Cor
dach und starb als Superint. daselbst 1593. Gesch. der Kilians-
kircke zu Corbach S. 394.