Full text: Geschichte des Gymnasiums zu Corbach (I.)

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durch bett bekannten Liederdichter Phil. Nicolai stark entbrannt 
(L. Curtze, Lebert u. Lieder PH. Nicolai's. Halle 1850), darum 
kottnte es bettn nicht fehlen, daß auch Crantz Ansechtungert erleiden 
ntußte. Die freiere kirchliche Richtung des Crantz war sicher schon 
bei seiner ersten Lehrthätigkeit zu Corbach wahrgenommen worden. 
Donnerstag rtach Ostern 1583 schrieben die Prediger zu Corbach, 
Z. Victor u. G. Nymphius, u. A. an die wald. Grafen: „Wie dann 
aber daß wir verstehen, daß auch der tztisrianorum pk-aefeelu« den 
Heidelb er gischen Catechißmum, darauß beinahe Alle grobe Sa- 
cramentirische errares zu erweißen, seinen discipulis privatim 
liefet, kann solches nicht wol verborgen vnndt bey denselbigen 
allein pleiben." Sie bitten demttach, daß dem Heetor und seilten 
Collegis befohlett werde, „allein beim Catechismus Lutheri zu 
bleiben." Als 1589 von seiner Berufung zum Conrectorat 
die Rede war und auf dem den 19. April zu Mengeringhausen 
gehaltenen Deputations-Tage wegen der Besoldung mit ihm ge 
handelt werden sollte, wurde von den Deputirten der gräfl. Wittwe 
(Margaretha) zu Alt-Wilduttgett gegen dessen Vocation und An- 
nehmung protestirt. Ebettso verftthr der Doctor Joachim Buxdorf 
im Namen der gräfl. Wittwe auf dem Eisettberge. Und Dittmar 
Münch, Bnrgemeister von Corbach, zeigte au, daß die Prädicnnten 
zu Corbach den Rath gebeten hätten, daß Cratltz vorgenom 
men ttttd ihm ernstlich unterbeutet werden möchte, sich des Friedens 
zu befleißigen und keinen Zank oder Streit mit Disputirett an 
zurichten. Dabei wurde aber auch gedacht, „daß die Prädicanten 
eins Theils bett Crantzium empfangen, mit ihm gezechet, fröhlich 
und guter Dinge gewesen seiett." Als nun Crantzius in Person 
erschien, wttrde ihm vermeldet, daß seiner Berttfung wegen Ein 
sprache geschehen sei, daß aber denttoch seine Berufung geschehen 
solle. Matt wolle sich aber zu ihm versehett, da die Prädicattten 
zu Corbach darum gebeten hätten, daß er fidt friedlich verhalten 
möchte; wentt er iticht willetts sei, das ztt thutt, so möchte er es 
zuvor sagen. Das „Stipendium" für ihn sei aus 120 Gulden an- 
gesetzt. Hieraus möge er sich erklären. Cratttzitts ttahtn die Vo- 
cation mit Dank an, verhoffte aber, es möge bei dem vorigetl 
Salnrio bleibett und wünschte, daß ihm auch 6 Gulden zur „ha
	        
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