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er Talaei Rhetorik vortrug. Den 5. September 1575 kam er als
Pädagogiarch nach Marburg"«), wurde aber zugleich auch den
selbst ausdrücklich iu seinem Brief an Freige sowohl, als in seiner
1578 aufgesetzten Promulg. novae scholae Waldece. — In dem
fr. Briefe sagt er: er habe fast neuen Jahre zu Schmalkalden,
Hersfeld und Marburg gelehrt und sitze nun schon in den
fünften Monat müßig, ungewiß, ob er je zu einem Schulamt
zurückkehren werde. Freunde riethen ihm, sich gerichtlichen Ge
schäften zu widmen, wozu er auch wohl geneigt sei. In der
Promulg. heißt es: P. Rammn novem annos tribus in schölte
prae aliis autoribus fere secutus sum. — Uebrigens hatte Schöner
den P. Ramus bei dessen Aufenthalt in Deutschland 1568- 1570
persönlich kennen gelernt uut> war wahrscheinlich seit dieser Zeit
dessen eifriger Anhänger. Vrgl. 1.. Curize, de vita L. Schoneri.
Mengeringh. 1832. Prgr. pag. 5 seq.
188 ) Nach geschriebenen Annalen der Marb. philos. Fakult.
Vrgl. auch Curtius, Schattenriß der Gesch. des Marb. Päd. 1785.
S. 6. Dilich, Hess. Chron. I., 103. Hartmanni Hist. Hass. II.,
120. Schöner folgte unniittelbar auf den 1575 d. 31. März ver
storbenen Justus Vultejus im Pädagogiarchat und ihm darin am
l.März 1578 Johannes Ferinarius, Strieder 4, 87. Folgende
genaue Nachrichten über die Berufung Schoners nach Marburg
aus betn Archiv zu Cassel verdanke ich Herrn G.-Director Vogt
zu Wetzlar: In einer Instruction v. I. 1575, Waß vnser Wilhelm's
(IV.) Cantzler, Retthe — verrichten vnd zu beuchlich haben sollen,
heißt es unter: Vorschlägen zur Besetzung des Pädagogiarchats
zu Marburg: l: Laubmeyer, 2; Copius; 3. Louicerus — „so mag
entlichen der Jtziege Rector zu Hirsfeldt Schonerus vor
geschlagen werden, denn derselbige wirdt vns auch geruembtt,
das er ein sondergabe vnd Lust habe. Schulen zu Regieren, das
er auch Laboriosus vnd fleißig sey, dann waß den l.onicerum
belangst, hören wir, das derselbig dießent werck zu weich vnd zu
wenig sey." Der Canzler des Landgrafen Ludwig des Aelteren,
Ol. I. Heiutzenberger, aber schlägt s. dal. Frankenbergk o. 5. Aug.
1575 dem Canzler des L. Wilhelm I V., R. Scheffer, zum Päda-
gogiarchendienst zu Marburg bett Goclenius von Corbach vor
„sodann etwan den Scbönerns von Hirsfeltt dem künftigen Päda-
gogiarchen vor einen collegam, so der eine abziehen würde, zuge
ordnet werden möchte." Scheffer antrvortet d. d. 22. August:
Landgraf Wilhelm habe Goclenium u. Scbonerum bey sich gehabt,
sie selbst gesehen uub gehört: „so hat S. F. G. sich vnter den
beyden beit Schoneruni am besten gefallen lassen propter aetatem,
auctoritatem el mores. — Schonerus sot vngefer mit 150 Fl.
Sa!ar zufrieden seyn. _ Mit Ooclenio ist geredt vnd gehandelt, sich
anhero bey diese vnsere Schul zu Cassel zu begeben, welches er