Full text: Geschichte des Gymnasiums zu Corbach (I.)

124 
er Talaei Rhetorik vortrug. Den 5. September 1575 kam er als 
Pädagogiarch nach Marburg"«), wurde aber zugleich auch den 
selbst ausdrücklich iu seinem Brief an Freige sowohl, als in seiner 
1578 aufgesetzten Promulg. novae scholae Waldece. — In dem 
fr. Briefe sagt er: er habe fast neuen Jahre zu Schmalkalden, 
Hersfeld und Marburg gelehrt und sitze nun schon in den 
fünften Monat müßig, ungewiß, ob er je zu einem Schulamt 
zurückkehren werde. Freunde riethen ihm, sich gerichtlichen Ge 
schäften zu widmen, wozu er auch wohl geneigt sei. In der 
Promulg. heißt es: P. Rammn novem annos tribus in schölte 
prae aliis autoribus fere secutus sum. — Uebrigens hatte Schöner 
den P. Ramus bei dessen Aufenthalt in Deutschland 1568- 1570 
persönlich kennen gelernt uut> war wahrscheinlich seit dieser Zeit 
dessen eifriger Anhänger. Vrgl. 1.. Curize, de vita L. Schoneri. 
Mengeringh. 1832. Prgr. pag. 5 seq. 
188 ) Nach geschriebenen Annalen der Marb. philos. Fakult. 
Vrgl. auch Curtius, Schattenriß der Gesch. des Marb. Päd. 1785. 
S. 6. Dilich, Hess. Chron. I., 103. Hartmanni Hist. Hass. II., 
120. Schöner folgte unniittelbar auf den 1575 d. 31. März ver 
storbenen Justus Vultejus im Pädagogiarchat und ihm darin am 
l.März 1578 Johannes Ferinarius, Strieder 4, 87. Folgende 
genaue Nachrichten über die Berufung Schoners nach Marburg 
aus betn Archiv zu Cassel verdanke ich Herrn G.-Director Vogt 
zu Wetzlar: In einer Instruction v. I. 1575, Waß vnser Wilhelm's 
(IV.) Cantzler, Retthe — verrichten vnd zu beuchlich haben sollen, 
heißt es unter: Vorschlägen zur Besetzung des Pädagogiarchats 
zu Marburg: l: Laubmeyer, 2; Copius; 3. Louicerus — „so mag 
entlichen der Jtziege Rector zu Hirsfeldt Schonerus vor 
geschlagen werden, denn derselbige wirdt vns auch geruembtt, 
das er ein sondergabe vnd Lust habe. Schulen zu Regieren, das 
er auch Laboriosus vnd fleißig sey, dann waß den l.onicerum 
belangst, hören wir, das derselbig dießent werck zu weich vnd zu 
wenig sey." Der Canzler des Landgrafen Ludwig des Aelteren, 
Ol. I. Heiutzenberger, aber schlägt s. dal. Frankenbergk o. 5. Aug. 
1575 dem Canzler des L. Wilhelm I V., R. Scheffer, zum Päda- 
gogiarchendienst zu Marburg bett Goclenius von Corbach vor 
„sodann etwan den Scbönerns von Hirsfeltt dem künftigen Päda- 
gogiarchen vor einen collegam, so der eine abziehen würde, zuge 
ordnet werden möchte." Scheffer antrvortet d. d. 22. August: 
Landgraf Wilhelm habe Goclenium u. Scbonerum bey sich gehabt, 
sie selbst gesehen uub gehört: „so hat S. F. G. sich vnter den 
beyden beit Schoneruni am besten gefallen lassen propter aetatem, 
auctoritatem el mores. — Schonerus sot vngefer mit 150 Fl. 
Sa!ar zufrieden seyn. _ Mit Ooclenio ist geredt vnd gehandelt, sich 
anhero bey diese vnsere Schul zu Cassel zu begeben, welches er
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.