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genannt. Den 31. August 1579 schreibt Schöner an die Grafen:
„Ich bin bedacht, das Examen also anzuordnen, daß die lerise,
so man darauf pfleget zu geben, vmb Michaelis aus seien und
die leetiones wiederum angehen. Ich hielte dafür, es wäre am
gelegensten den 14. September anzufangen, damit man alsdann
noch 14 Tage t'eriss geben könnte."
Außer diesen solennen Ferien sind aber auch wahrscheinlich
noch zu anderen Zeiten Ferientage eingetreten, so z. B. in den
s. g. Hundstagen 157 ), an Apostel- und Markttagen; es läßt sich
dies aber erst später urkundlich nachweisen.
Uebrigens wurden für die Ferien gewisse Arbeiten aufgegeben:
Poetisches aus Horaz, Historisches aus Florus, hauptsächlich aber
beständige Repetition, Catechese und schwierige Lehren in Künsten
(1586, 1587, 1588).
11. Feierlichkeiten und Festlichkeiten der Schule
Dazu gehören in damaliger Zeit zunächst die Examina. Um
den Fleiß der Schüler zu erproben, wurden, unter dem Prä
sidium des Rectors, von den Clafsenlehrern jährlich 4 Examina
gehalten; zwei, um nach dem Ausfall die Ordnungen in der Classe
zu ändern, gewissermaßen T e n t a m i n a, d. 1. Juli u. d. 1. De
cember; zwei, um die Classen zu wechseln, den 1. April und den
I. September jeden Jahres"«) (Mise., Programm vom Winter
1586/87, u.vom Sommer 89). Zu den letztgenannten trafen Abgesandte
der Grafen ein, 1579. Im Herbst 1579 wurde Seitens des Grafen
Günther Ehrn Zach. Vietor zu Corbach zum Abgesandten designirt. * 158
m ) So z. B. in Dortmund, Mellmann 27; in Lübeck, Deecke
48; zu Gotha, Schulze 86; zu Hirschberg, Prgr. 1862, 29.
158 ) Die Prüfungen waren schon seit frühen Zeiten öffentlich;
Hautz, Gesch. der Neckarsch. 1849, 10. 2 halbjährliche Examina
stnden wir im 16. Jahrh, zu Dortmund, Mellmann 27; Cassel
seit 1599 zu Ostern u. Michaelis, Weber, Prgr. 1844, 26; zu
Weilburg 1588, Eichhof 27; zu Durlach, Vierordt 67, 98; zu
Stralsund, Zober I., 13; zu Frankfurt (schor; 1561), Helfenftein
71; zu Gotha, Schulze 86; zu Eisleben 1570, Ellendt 163; zu
Wesel, Prgr. 1859, 27, Wiese 367; zu Torgau 1549 — 64,
Wiese 261; zu Schleusingeu 1577, Ebendas. 289; zu Breslau 1570,
Prgr. des M. Magd. G. 1848, 5.
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