Full text: Ein brüderliches Wort, zur Beherzigung für diejenigen, die da ernstlich wünschen, Jesum wesendlich anzuziehen

falls/ alle göttliche Wohlthaten, so die Ewige 
tziebe/ hier undimewigenLeben, unsausGna 
den schencket, durch den Canal der gliederlichen 
Liebe, Ew Lieben hinwiederum zueignen, und 
also mutuellement Gnade aus Gnade stets' 
mit einander wechseln, voneinander anziehen, 
und einander wieder mittheilen; welches hier 
mder Zett zwar nur imVorspiel geschiehet/im 
ewigen Leben aber unsere gantze und alleinige 
stetige Beschäftigung sein wird. Und daraus 
wollen wlr uns zum voraus mit einander kind 
lich freuen, uns indeßen mit einander, in der 
Mühseligkeit dieses Lebens tröstende und aus 
richtende,alssolchedlehiermitHerzens-Thra 
uen säen, dort aber mit Freuden erndten wer 
den,wennunsdieLlebeJESU/ZU unsern vor 
angegangenen heilrgen Vatern und Brüdern 
wieder versammle« wird, wohin unser stetes 
Verlangen gerichtet sein soll. 
<Mottlaße seine Gnade in Christo reichlich in 
uns wohnen,in welcher es ist,daß wirJhm 
wohlgefällig sind; mithin dem Gemüthe hin 
fort nichts mehr anlieget, als nur unaufhörlich 
nach der in Christo uns erömeten Gnade zu 
hungern, und unsern inwendigen Menschen da 
mit zuspelsen,als mitdemwahrenNutriment 
der himlischen Leiblichkeit, welche die Seele 
nothwendig hier durch Gebet und Flehen erlan 
gen muß, um nach Ablegung der irdischen Hüt 
re, einen freien Durchgang durch das engelsche 
Revier zu haben, und den übrigen Rest derJr 
digkeit ablegen zu können. Welche Glückselig 
keit zwar nur wenigen wiederfahret, da wohl 
dre meisten ihre Reinigung hier versäumen.
	        
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