Gott nicht anders können, als sich einander,
Nicht zum Schein und mit bloßen Worten, son
dem von gantzen Herzen zu unterwerfen, und
solches freiwillig, weil es dem Stande der Gna
den, darin sie von Gott ergriffen sind, also ge
maßist. Siewollenalso auch in Zeit u-Ewig
feit/ in keiner andern Gestallt vor Gott in den
Brüdern sich darstellen, als nur in solcher, wo
bei der kindliche GeistJESU, mit einem folg ,
samen und übergegebenen dünnenWillenstatt
haben kan, wohl erkennende, daß dann das ein
zige kräftige Preservatif zu finden, wieder den
7-köpfigten Drachen des verkehrten eigenen
Willens, den wir alle von unsern Stamm -Va
ter Adam ererbet, und zu unserer tiefen Demü
tigung uns nun damit schleppen müßen, auch
eben der feste Siegel ist, der uns die Pforte un
serer inwendigen himlischen Menschheit ver
sperret. Dieser Riegel und festes Schloß mö
gen wir auch anderer gestalt nicht zersprengen,
wir haben dann Christum in uns, in Seiner
grösten Demuth und tiefsten Erniedrigung.
Und hier steckt allem unser Ziel, darnach wir
aus allen Seelen-Kräften laufen, ringen und
kampfenwollen, bisdieserdemütige und wahr
hastig kindliche Sinn JESU in uns eine Ge
stallt gewonnen; uns ja nicht dafür haltende,
als waren wir schon klein und demütig genug;
, welche eitele Presumption die arme Seele nur
ins Fliegen bringet, daß sie sich eines Gerichts
über ihre Mitzweige eigenmächtig und verwe
gen anmaaßet. Ein Kmd Gottes aber appelli
ret, von diesem unrechtfertigen Gerichte zum
Gnaden --Thron seines lieben Heilandes, denn