Full text: In Frührot und Abendschein

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Wie schmerzdurchzuckt fuhr plötzlich da 
zusammen 
Das bange Mädchen bei dem grellen Blitz. 
„Die Nacht,“ so meint sie, „wird nichts 
Gutes bringen.“ 
Jetzt fester fasst der Jüngling seine Braut: 
„Das erste Wetter über unserm Haupt 
Am ersten Tage unsrer jungen Liebe, — 
Es soll nicht schwach uns finden, zage 
nicht!“ — 
So wandeln sie des Wegs der Mühle zu. 
Der linde Abend hielt die Kranke noch 
Im Freien unterm Fliederbaum am Garten. 
741 kurzem Grusse weilten sie nur hier. 
Pie Freundin sah den Beiden lange nach — 
Und wischte heimlich eine Träne ab. 
Der Fliederbaum nur merkt’ es, und der 
plaudert 
Es nimmer aus. — Im Hirtenhause war 
Der wilde Robert längst schon ein- 
geschlafen. 
Die Mutter stammelt heisse Dankesworte. 
Die Wunde wird, so hat der Arzt versichert, 
In wenig Wochen heilen. Dann nach 
Haus 
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