Full text: In Frührot und Abendschein

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Dem wilden, ungestümen Mann 
Auf all sein drängend Wort und Fragen. 
Sie nickte nur, es starb ihr „Ja“ 
In heissem Kuss an seinem Munde. 
Mit. holder Braut auf seinem Schoss 
Verfiox so schnell die sel’ge Stunde. 
Die Linde hielt den Atem an, 
Sie konnt’ zwei Herzen schlagen hören. 
Der Fink im Laube schwieg und sann, 
Die Wonnestunde nicht zu stören. — 
Und ihre blonden Zöpfe schlägt 
Er um con Hals sich in Gedanken 
Und meint, das Labkraut habe ihn, 
Den Dorn, geschmückt mit seinen Ranken. 
Und wie sıe von dem Kranken spricht, 
Zı em sie heute wollten gehen, 
Lacl.t °r sie schelmisch an und meint: 
„Fia‘* : eut mit Zaubertrank versehen 
Den «-itten, dass er jubelnd lacht, 
Um And’re sollst Du nicht mehr bangen, 
Was wund Gott in die Hand Dir legt, 
Hat gleich zu heilen angefangen.“ — 
Dann küsst er sie mit langem Kuss. - 
Ganz irre wird die alte Linde 
Im Zählen da, sich zum Verdruss; 
Er streicht durchs Haar dem lieben Kinde.
	        
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