Full text: In Frührot und Abendschein

— U d. - 
Die Stirn ist schwarz, der Nacken blau, 
P°”r Rücken braun, der Bürzel grau, 
Pie Brust ist rot, die schwarzen Flügel 
Sind weiss und gelb gestreift.“ — Am Hügel 
Dor Frühling horcht ganz verwundert hin, 
ar gar betrübt in seinem Sinn, 
Z ass ein so junges Blut nicht sieht, 
Wenn der Lenz in die Lande zieht; 
Dass es nichts ahnt von dem neuen Leben, 
Das wieder wirkt in stillem Weben; 
Dass es nicht dankt für den Sonnenstrahl, 
Den Wundertäter im Erdental. — 
Am Hügelrand wie. in stillem Gebet, 
Da steht nun der Bursch und steht und 
steht, 
Und wischt sich den Schweiss aus dem 
Angesicht, 
Doch die bittenden Veilchen, die sieht er 
nicht. 
Da leuchtet es rot aus dem Heckendorn, 
Er bückt sich und pflückt sich den Lerchen- 
sporn; 
Doch kaum, dass er ihn abgepflückt, 
Da wird er im Büchlein platt gedrückt, 
Soll nun als Leiche zu den andern 
In’s reich gefüllte Herbarium wandern. —
	        
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