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Weiss, wo geruht wir dann im Sonnen-
strahl.ı-—=-
Nur Sonne, Sonne ist ihr einzig Wünschen.
Und Sonnenkinder sind wir Menschen alle.
Ich. fühl’ es nach ihr, Sonne nur macht
froh.‘ —
„Wohl wahr,“ versetzt der Alte drauf, „es ist
Was wunderbares um den Sonnenschein,
Pen Sorgenbrecher und den Wunderdoktor,
Dan milden Spender, der das Armenhaus
Mit seinem Glanz umflutet wie das Schloss,
Den Adler unter. freiem Himmelsbogen
So reich umstrahlt, doch auch zur Kerkerzelle
[äinunter einen lichten Gruss noch schickt,
Der nicht nur Leben wirkt in der Natur,
Nein, auch aus Menschenherzen Blüten
lockt!
Doch ist es gut von unserm Gott bedacht,
Dass seine Sonne dann und wann den
Rücken
Dem Erdentale kehrt; denn heilsam ist
Uns Menschenkindern nur der stete Wechsel.
Den ewig eb’nen Weg, wer wird ihn wählen?
Im Auf und Ab da liegt der wahre Reiz.
Den Wintermüden kann der Frühling nur
Beglücken recht. Im ew’gen Sonnenschein
Verwelkt der Hoffnung immergrüner Kranz,