Full text: In Frührot und Abendschein

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Dass Euer Glaube seine Hände falte, 
Dass Eure Liebe heiss sein Herz entflamme, 
Dass seine Wünsche himmelwärts sich 
wenden 
An Eurem Hoffen, wie der Efeuranken 
Empor sich hebet an der Eiche Stamm. 
Wo ist die Kunst, die dieser sich ver- 
gleicht? — 
Und nun schaut hin, wie man sie ein- 
gezwängt 
In leere Formen gleich dem wilden Tiere, 
Das hinter Eisengittern man verwahrt, 
Weil seiner Kräfte Übermacht man 
fürchtet! -— 
O dass man endlich uns Vertrauen schenkte, 
So ganz, so voll, wie’s uns’rer Kunst geziemt! 
Dass man nicht immer meint, man müsse 
hüten 
Jedweden Schritt, der wenig seitwärts führt 
Vom vielbetret’'nen Weg! Dass Ruh man 
gönnte 
Dem stillen Werden unter uns’rer Hand! 
Ja — Ruhe, Ruhe! — Seht die Knospen 
hier! — 
Will ich hineinsehn, wo geheimnisvoll 
Der Zukunft Blätter zart sich innig 
schmiegen 
In engen Falten an der Knospe Herz, 
A»
	        
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