Full text: In Frührot und Abendschein

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An ihre Schulter schmiegt das Tierchen sich, 
Sie streichelt ihren Liebling mit Behagen. 
F ı hört sie leises Kichern unterm Fenster, 
 vei Z5öpfe fliegen, Schelmenaugen lugen, 
Marie ist aus dem Walde heimgekehrt. 
Die Mutter schilt, indessen lacht Marie. 
Der Pfarrer hört die lustiglaute Stimme, 
Die in des jungen Mannes Rede klingt. 
„Sie muss herein, dass sie uns etwas 
spiele.“ 
So wünscht er. — In die Stube tritt Marie. 
Wie eine frische aufgebroch’ne Rose 
Glühn ihre Wangen. Von dem blauen 
Kleide 
Hob sauber sich das weisse Schürzchen ab, 
Das zarte £nitzen zierlich fein umrändern. 
„Nun, liebes Kind, besinne Dich nicht lang, 
Und lass von Deiner schönen Kunst uns 
hören!“ 
Bat, wie sie grüsste, noch einmal der Pfarrer. 
Und sitzend am Klavier, schaut sie empor. 
In düst’rer Schwermut grüsste ernst hernieder 
Beethovens Bild. Jetzt weiss sie, was sie 
will. 
Wie Funken sprühend, springt der Töne 
Reigen 
Aus ihren Fingern durch den stillen Raum.
	        
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