Full text: In Frührot und Abendschein

Steigt nicht hinab in jene tiefe Schlucht 
Der Wissenschaft, da überall der Weg 
Des Irrtums auf sich tut und lüstern macht; 
M-x der Gelehrte solche Bahnen wallen 
Und grübelnd sitzen fern dem Tageslicht, 
Dem Lehrer ziemt’s, wie unserm Stande 
wohl, 
Auf lichter Höh in freier Himmelsluft 
Den ungetrübten Blick emporzuhalten, 
Mit lieber Hand des Volkes Pulsschlag 
fühlend, 
Ihm nah zu sein mit immer treuem Rat, 
Bedachtsam prüfend, was ihm heilsam 
sei“. — 
„Dank schuld’ ich Euch für Euer freundlich 
Wort“, 
Versetzt verlegen drauf der junge Mann, 
„Doch kann man nicht aus seiner Haut 
heraus. 
Wenn Gott uns Neigung gab, was sollen wir 
Nicht die verlieh’nen Kräfte froh entwickeln ! 
Auch sagt Ihr selbst, die Zeit verlang’ ihr 
Recht. 
Nun schauet in den Tag! Wohin Ihr blicket, 
Beherrscht das Leben der Natur Gesetz. 
Und wie der Mensch es meistert, herrscher- 
gleich! 
aid
	        
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