Full text: In Frührot und Abendschein

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Nicht wechselte so oft des Umgangs Kreis; 
Viel enger knüpften sich die Freundes- 
herzen. 
Man hielt vom Menschen mehr als von 
dem Buche. 
Wie anders heute ist die Welt geworden! 
Gewachsen mächtig sind des Wissens 
Weiten. 
Wer mag wie einst das All noch zu um- 
schliessen 
In seinem Hirn! Unendlichkeit, sie quält 
Den armen Geist des Menschen mehr als je. 
Und weil er nicht das Ganze kann er- 
fassen, 
So will er einen Teil doch ganz beherrschen. 
In solchem Wahn glaubt jeder im Besitz 
Des Schatzes sich, den eig’ner Geist ge- 
hoben, 
Den Blick für's Ganze immer mehr ver- 
lierend. 
So irrt umher gleich losen Spinnenfäden, 
Die in des Herbstes Sonne planlos spielen, 
Des Menschen Geist, der’s herrlich weit 
gebracht. 
Gewiss, die Zeit verlangt ihr gutes Recht, 
Und jede Zeit hat ihre.neuen Ziele, 
Doch rat’ ich Euch bei allem, was Ihr 
treibt,
	        
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