Full text: In Frührot und Abendschein

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„In einem Felde schlafen unsre Toten, 
Wie wunderbar!“ — Worauf der Jüngling 
spricht: 
„Es hat mir immer furchtbar weh getan, 
Dass ich von meines Vaters letzter Stunde 
Kein Wörtlein je vernommen; niemand 
wusste 
Von all den Streitern, die die Heimat sahn, 
Jemals nur spärlich Kunde da zu melden. 
Habt Ihr von Eurem Sohn nichts erfahren D“ 
„O ja, es. hat ein treuer Kamerad 
Berichtet mir von meinem Heldensohne. — 
Er sah den Führer von dem Tod bedrängt, 
Den schlimmen Streich hat er wohl ab- 
gewehrt. 
An einem Hügel fand mein Bote ihn; 
Ein Waffenbruder lag an seiner Seite, 
Ein Sterbender wie er, und Himmelstrost 
Rief einer noch dem andern liebend zu; 
Drauf reichten sie sich noch die starren 
Hände 
Und zogen siegreich so ins ewge Land.: — 
Ein letzter Gruss an Vater und an Mutter, 
Das Tagebuch, die Uhr — der Totenschein 
Ward uns bescheert zum heilgen Weih- 
hachtsfest.®— 
Jetzt schritt bedächtig er zum Schreibtisch 
hin,
	        
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