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Zur Freude; ach, wie mags ergrimmt ihn
haben,
Wenn junges Blut genarrt am straffen Seil
Hinstolpert blindlings durch die Blütenauen,
Wenn angstvoll viele Augen drüber wachen,
Dass plötzlich nicht die dreiste Hand er-
greife
Ein Blümlein, ums in froher Lust zu küssen,
Wenn harte Herzen grübeln Tag und Nacht,
Wie man der tollen Jugend abgewöhne
Das Lachen, dieses. Freudesprüh’n des
Herzens! —
Welch Glück, dass nimmer stille steht die
Zeit,
Die gütig uns entriss der dunklen Enge. —
Do« ı von dem Freunde wollte ich erzählen:
An cinem goldnen Sommertage wars,
E° hüllte rings den Haag ein Blütenschleier,
ir zogen still geniessend durch die Lust,
Frireuend uns an Farbe wie an Duft.
Und wo ein Bienlein süssen Honig trank,
Da setzten wir uns fröhlich wartend nieder,
Und schauten zu, bis ’es sich satt getrunken,
Und weiter gings, wie Kinder, jubelnd
weiter. —
Nun standen wir am steilen Hügelrande,
Wo hinter uns der Buchendom sich dehnte,
Vor uns im Tale Lenzbach lachend lag.
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