Full text: In Frührot und Abendschein

Die Kantorin wischt eine Träne still; 
„So frohen Mutes, voll Vertrauen — ja, 
So kenn’ ich Dich, so seh ich’ gern den 
Blick ! 
Wie Frühling draussen nach der Winter- 
nacht 
Zurück uns kehrt, zu schmücken Feld und 
Auen, 
So bricht aus Deinem alten Herzen jetzt 
Ein Sonnenstrahl, hell wie aus Jugendland, 
Und lindernd wird er Deine Schmerzen 
lösen. — 
Sieh’ heute, da Dein Gott gerufen Dich 
Aus seinem Feld zu stiller Rastezeit, 
Erfährst Du seine Gnade, Treu und Liebe. 
Schau diese Blumen aus dem Garten an: 
Sie wollen heute Deine Lehrer sein, 
Sie steh’n im Beet und steh’n und blüh'n 
und warten 
Auf Gottes Huld und warmen Sonnen- 
schein‘. — 
Und froh bewegt nimmt er aus ihrer Hand 
Den Frühlingsgruss und küsset Weib und 
Kind. 
„Ja Blumen, Blumen, ach, die vollen Beete, 
Sie blühten immer unter meiner Hand,
	        
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