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Der Leib und Seel’ gegeben hat,
Werde gepriesen früh und spat.
Hallelujah, Hallelujah!“ —
Und bei des Liedes letztem Loblaut,
Da streichelt sie sein Haar mit sanfter Hand.
Nun hat erhoben sich der würd’ge Greis;
Sein Auge strahlt, das bleiche Angesicht,
Sanift rötet es ein leichter, roter Schimmer.
„O teures Weib“, spricht er, „heut musst’
ich singen,
Ob meine Brust auch krank und sterbens-
wund,
Ich fühlt’ im Traume stark mich und gesund,
Im Gotteshause war’s, wo ich gestanden;
Dort sah ich unser Kind im holden Kranz;
Die beiden Hände wollt’ ich segnend breiten,
Den heissen Kuss auf ihre Lippen drücken,
5 ı wsckte mich der feierliche, Klang
ocken, die den lieben Sonntag rufen;
iummte mich zu einem Lobgesang.
/.bendrotes Leuchten lacht mir zu
wohe Zuversicht. Vollendet liegt
„In Tagewerk, das wie die gold’ne Sonne
Zur Rüste ging; ein rosenlichter‘ Schein
Fällt grüssend noch herüber in den Abend,
Die dunklen Schatten liebend zu verklären‘‘,