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Zu neuem Leben drängt’s aus jedem Reis.
Und wie ihr Blick die blauen Krokus streift,
Ist ihr’s, als grüsse Gottes Güte, Treue
Aus diesen Blumen froh zu ihr empor.
Sie denkt vergang’ner Tage ihrer Jugend;
„Ein Lenztag war’s wie heut’, da ein wir
zogen;
Mir ist, als ob es gestern sei geschehen,
Grad so wie heute blühten Krokus hier.
Und manches Wetter, mancher schwere
Schlag
Bedrohte uns und machte uns so bange;
Dann war es lang vom Gestern bis zum
Heute1“-
Nach Last und Leid, sie zogen stets vorüber,
ı heute dünkt mich: hinter uns verloren
„€ lauter Lenzeszeit. Ich weiss es noch,
3 draussen standen uns’res Dörfleins Leute,
Hier drängte sich die frohe Kinderschar
Im Festtagsstaat mit Kränzen und Guir-
landen;
Dort stand er, wo der Fliederbaum nun
breitet
Die runde Krone; mit bewegtem Wort
Sprach er den Dank, versprach. die Treu’
zu wahren.
Und Treue hielt er bis zu dieser Stunde,