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Im Laufe des ersten Jahres wurden in der Ges ch ü tz -
g i e ß e r e i folgende Rohre gegossen:
2 krz. 12 pfd. J
29—7 pfd. Haubitzrohre
1—25 pfd.'s ) (— etwa 21 cm Kaliber.)
1—50 pfd.'s > Mörserrohr.
1—Probier- J
In der Munitionsgießerei wurden 1975 Stück
6 pfd., 1000 Stück 12 pfd. und 1000 Stück 24 pfd. Voll
kugeln gegossen. Außerdem war dieser Betrieb stark in An
spruch genommen dnrch Herstellung von Werkzeugen und
Geräten für den eigenen Bedarf.
In der Bohr werk statt wurden bis Ende des Jahres
59 Geschützrohre fertiggestellt, während Tischlerei und
Schmiede mit Herstellung von Modellen und Werkzeugen
für den Betrieb vollauf beschäftigt waren.
So sah es in der Geschützgießerei vor nunmehr 50 Jahren
aus. Der Rahmen dieser kleinen Schrift gestattet keine aus
führliche Schilderung all der Aenderungen und Erweiterungen,
der rastlosen Arbeit und des steten Strebens, das in 5O Jahren
aus so kleinen Anfängen die ausgedehnte Fabrikanlage hat
entstehen lassen, in der wir heute arbeiten. Die Entwickelung
war eine außerordentlich schnelle, mußte sie doch Schritt halten
mit den Umwälzungen, die die großen technischen Fortschritte der
letzten Jahrzehnte in Verbindung mit den Erfahrungen dreier
Kriege in der Waffentechnik und gerade in der Artillerie
hervorbrachten.
Eine eingehende Geschichte der Geschützgießerei würde
zugleich eine Geschichte der Entwicklung der Artillerie in den
letzten Jahrzehnten sein müssen. Begnügen wir uns hier mit
einem kurzem Ueberblick.
1856—1874.
Gleich im nächsten Jahre, 1856, wurde mit den Ein-
richtungen für den Eisenguß begonnen. Das Formereigebäude
wurde verlängert und das Fundament zu einem 2. Gießhause
gelegt.
Im November 1857 wurde die Gießerei vollendet. Einst
weilen gelangten 2 Flammöfen in ihr zur Aufstellung. In dem
einen wurden Bronzegüsse vorgenommen, der erste am 7. 12.
1857, in dem anderen alte Eisenrohre zum Munitionsguß um
geschmolzen, da die Sayn er Hütte das bestellte Roheisen zum
Geschützguß nicht rechtzeitig lieferte.
Im Laufe des Jahres 1858 wurden noch 4 Flammöfen
aufgestellt. Der erste Eisen-Geschützguß erfolgte am 8. 4.1858.
Der regelrechte Betrieb wurde jedoch erst nach Vollendung ein-