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bcu Bohrmaschinen durch Pferdekraft—nur unter großen Schwierig
keiten erhöht werden können.
Die Vorarbeiten wurden daher beschleunigt. 1852 wurde
das Gelände angekauft, 1853 der Bau durch die Fortifikation
begonnen und 1854 vollendet.
Neben dem Van der Gießanlagen für die bisher ge
fertigten Bronzegcschütze war auch eine Anlage für den Gliß
eiserner Geschütze beabsichtigt.
Trotz mehrfacher befriedigend ausgefallener Versuche mit
namentlich in Sayn aus inländischem Eisen gegossenen Rohren
hatte sich die Heeresverwaltung nicht zur Massenfertigung
solcher Geschütze im Jnlande entschließen können. Als aber
der Direktor der Geschützgießerei in Schweden und in der damals
Weltruf genießenden Gießerei in Lüttich eingehende Studien
gemacht hatte und eine Autorität auf dem Gebiete des Eisengusses
gewordenwar, wurde der Frage wieder näher getreten. Außerdem
sollte mit der Gcschützgießerei eine Munitionsgießerei verbunden
werden.
Die Neubauten wurden unter dem Gesichtspunkt gefördert,
daß möglichst bis zum Beginn der Fabrikation in Spandau
in Berlin weitergearbeitet werden konnte. Dabei'wurde einst-
weilen von dem Bau der Eisengießerei abgesehen.
1855.
Am 9. I. 1855^erfvlgte der letzte Geschützguß in Berlin
und es begann das allmähliche Umleiten des Betriebes nach
Spandau. Die Eröffnung des neuen Betriebes dort bot da
durch Schwierigkeiten, daß nach dem Abgang Klagemanns in
Berlin schon neue Arbeiter hatten eingestellt werden müssen,
und von den eben eingearbeiteten nur wenige mit nach Span-
d a li übersiedelten.
Ferner war die Einarbeitung in die ganz neuen, wesentlich
größeren Verhältnisse nicht leicht. Der Bronzeguß wurde noch
nach dem alten Verfahren begonnen, während die Gießereien
anderer Länder schon Flammöfen neuer Art und Massenformerei
amvandten. Tie Verbesserung des Bronzegusses war um so
dringender, als in den letzten Jahren, namentlich während des
Badener Feldzuges 1849 wenig gute Erfahrungen mit der Halt
barkeit der Geschütze gemacht waren. Hauptschuld trug daran
wohl die Zusammensetzung der Bronze, die durch die Ver
schiedenheit des Eiuschntelzmaterials, — alte Rohre aller Herren
Länder — den größten Zufällen ausgesetzt war. Hier mußte vor
allem durch genaue Studien und Versuche Wandel geschaffen
werden, lind frischen Mutes ging es an die harrenden Auf
gaben.
Am 15. 3. 1855 begann der eigentliche Umzug. Der
Transport der Rohre, Werkzeuge und Geräte war am 21. 4.
beendet. Das Anstrvckucn der Oefeu, das Erproben der neuen