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Ghß Kassel / Bibliothek des Landesamtee
für Kulturgeschichte der Technik
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Zur Feier des 50jährigen Bestehens der Geschützgießerei
ist diese kleine Schrift verfaßt. Sie soll keine erschöpfende Ge
schichte der Geschützgießerei sondern nur ein Bild ihres be
scheidenen Anfanges vor nunmehr 50 Jahren und eine kurze
Schilderung ihres schnellen Anwachsens auf den heutigen Stand
in großen Zügen geben.
Anfänge des staatlichen Geschützgusses.
Die Anfänge einer staatlichen'Geschützgießerei in unserem
Vaterlande lassen sich bis in die Zeiten der brandenburgischen
Kurfürsten zurück verfolgen. Schon diese hatten Gießmeister
im Solde, die das Geschütz — soweit es nicht vom -Auslande
bezogen wurde —- in Gießereien fertigten, zu deren Einrichtung
Staatsbeihilfe gewährt wurde. Sie standen in bestimmtem
Vertragsverhältnis zu ihrem Landesherren,. hatten-aber die
Erlaubnis, in ihrer freien Zeit, Gießauftrüge von Städten und
Privatleuten für Geschütz- und Glockenguß auf eigene Rechnung
auszuführen. Diese alten Stückgießer leisteten auch bedeutendes
im Kunstguß, da namentlich unter der Regierung des prunk
liebenden Königs Friedrich I, die äußere Ausstattung der
Geschütze eine überaus reiche und kunstvolle war. Im Zeug
hause in Berlin geben noch heute manche alten Geschütze Kunde
von der hohen Kunstfertigkeit ihrer Gießer.
Mit der wachsenden Bedeutung Preußens wuchsen glich
seine Bedürfnisse an Kriegsmaterial. Es entstanden.staatliche
Gießereien in denen Gießmeister mit eigenen Gesellen und auf
eigene Rechnung Geschütze fertigten, aber mit staatlichen Geräten
und unter staatlicher Aufsicht, die sich neben, der Abnahme der
fertigen Geschütze auf die Beschaffung- der Gußmaterialien
erstreckte. -}, . ,
Die älteste dieser Gießereien bestand in Berlin. Die
Straße „hinter dem Gießhans" bezeichnet noch Heute -ihre'
damalige Lage. Ferner wurde bei der ersten . Eroberung
Schlesiens 1741 die in Bresla u vorgefundene Gießerei für
staatliches Eigentum erklärt und in ihr vom Juli 1743 an
eine Geschützgießerei unterhalten.
In beiden Gießereien wurden nur bronzene Geschütze
gegossen. Die eisernen Geschütze winden aus Schweden
später auch aus Lüttich bezogen. Bereits im achtzehnten Jahr
hundert versuchte man jedoch inländisches Eisen dem Geschütz
guß dienstbar zu machen. So ließ Friedrich der. Große nach
dem siebenjährigen Kriege eine Anzahl eiserner Geschütze in
G l e i w i tz und S a y n gießen. Doch hatte man damals