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gehender Versuche der Artillerie-Prüfungs-Kommission am 11. 12.
desselben Jahres aufgenommen. Bei einem Vergleichsschicheu
mit in Sayn und Lüttich hergestellten Geschützen bewährten
sich die Spandauer auf das beste.
Bis 1860 wurden verschiedene neue Maschinen beschosst,
das alte Bohrwerk verlängert und mit einem Anbau für zwei
Schmiedefeuer versehen.
Das folgende Jahrzehnt.brachte große Umwälzungen in
der Artillerie. Die gezogenen Geschütze kamen endgültig zur
Einführung. Sie wurden teils neu gegossen, teils aus glatten
umgeändert. An Stelle des Kolbenverschlusses erhielt ein Teil
den Keilverschluß. Mehrere Neukonstruktionen traten auf. Die
neuen Geschütze bedingten eine völlige Aenderung der Geschosse.
Die Schrapnels wurden eingeführt. Sie und die Granaten er
hielten Bleiummantelung. Für Geschütz- und Geschoßkonstruktionen
waren die 1864 beiDüppel und 1866 gemachten Erfahrungen
zu berücksichtigen.
All diesen hier nur kurz anzudeutenden Aenderungen mußte
die Geschützgießerei gerecht werden. Wir finben daher in diesen
Jahren ein großes Wachsen der Anlage und rege Tätigkeit.
1861 erfolgte die Einrichtung einer Geschoßwerkstatt neben
der jetzigen Schmiede. In ihr, der Bohrwerkstatt und der
Schlosserei, wurden bis Ende des Jahrzehnts gegen 90 neue
Maschinen aufgestellt.
1864 nahm die Direktion wieder Ziviltechniker an. Die
wachsenden Anlagen hatten die Beaufsichtigung durch technisch
vorgebildete Leiter notwendig gemacht. Es wurden zunächst
2 Ingenieure zur Leitung der Bohrwerkstatt und der Gießerei
eingestellt. Ihre Zahl erhöhte sich später entsprechend dem
Wachsen der Fabrik.
1865 erreichte die Zahl der Arbeiter auf längere Jahre
hinaus ihren Höchstbestand mit 852 Manu. Also in 10 Jahren
eine Vermehrung um fast 800.
1866 traf das Institut ein großer Verlust durch den Tod
des eben zum Oberst beförderten Direktors S ch ü r (1860 Major,
1864 Oberstleutnant). Er hatte die Fabrik im wesentlichen ge
schaffen und eine wichtige Stimme beim Aufstellen ihrer Pläne
gehabt. Seiner Energie und Tätigkeit war die Ueberführung
des Betriebes aus der Zivil- in die Militürleitung gelungen.
Vornehmlich seine Bemühungen waren es, die der jungen Fabrik
gleich nach ihrem Entstehen Anerkennung ihrer Leistungen ver
schafften. Ihm waren die Erfolge im Eisenguß zu danken, die
mitbestimmend waren für die Einführung gußeiserner Geschütze.
Wie gewaltig das junge Institut unter seiner Leitung ange
wachsen war, haben wir eben gesehen. Wir dürfen ihn nicht
vergesseit. Hat er dock das Fundament gelegt zu unserer Ge
schützgießerei, deren weitere Vervollkommnung jetzt uns obliegt.