schaffung einer 6=PS-Dampfanlage und durch zweckmäßige Vermehrung der Arbeits-
maschinen wiederum zu steigern.
Der immer wachsende Bedarf an Holzbestandteilen führte zur Erstellung eines Säge:
werks und in Verbindung damit zur Aufstellung der dritten Kraftanlage, einer 20-PS-
Lokomobile.
Damit war die Größe der Anlage dem eigentlichen Umfang des Geschäftes etwas
vorausgeeilt. Georg Ott nahm deshalb die Herstellung von Schneid= und Stanzklögen
sowie Parkettböden auf und besorgte Lohnarbeiten im Hobeln und Sägen für Schreiner,
Glaser und andere Holzberufe am Plage, womit er die Lücken wirtschaftlich ausfüllte,
bis neue Fabrikationsartikel hinzukamen.
Zunächst brachte die Aufnahme von Kreissägen und kleineren Werkzeugen für die
Bilderrahmenfabrikation sowie von patentierten Momentschraubzwingen u. a. eine be:
trächtliche Erweiterung der Metallbearbeitung mit sich.
Der kaufmännische Teil des Geschäftes war 1888 in die Hände eines Buchhalters
übergegangen, drei Jahre später auf den nachmaligen Prokuristen und treuen Mitarbeiter
Karl Bott, dessen ersprießlicher Tätigkeit der Tod im Jahre 1906 ein Ende segte.
Noch mehr Aufschwung gab dem Geschäft der Bau patentierter automatischer Band-
sägenfeilmaschinen und Schränkmaschinen. Die Annehmlichkeit, Bandsägen maschinell
genau und rasch feilen und schränken zu können, wurde in der gesamten Holzbearbeitung
freudig begrüßt.
Unentwegt blieb der Blick von Georg Ott auf Neuerungen in seinem Fach gerichtet.
Den großen Ausstellungen widmete er seine ganze Aufmerksamkeit. Er besuchte u. a.
die Weltausstellungen in Chikago, Paris und Lüttich, die ihm reiche Anregungen gaben.
Diesem eifrigen Streben, sich über neue Einrichtungen auf dem laufenden zu halten, und
seinen sichtbaren geschäftlichen Erfolgen verdankte er 1893 das ehrenvolle Anerbieten
der württembergischen Regierung, mit einem anderen Vertreter aus dem Gewerbestand
als Auserwählte Württembergs neben weiteren 22 deutschen Ingenieuren und Gewerbe:
treibenden teilzunehmen an einer mehrmonatigen Studienfahrt nach den Vereinigten
Staaten und zur Weltausstellung von Chikago.
Die Mittel zu dieser Studienreise stiftete der deutschamerikanische Multimillionär Villard,
der Mit-Begründer und =Erbauer der Atlantik= und Pazifikbahn, ein politischer Freund von
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