Opfer des Schicksals: Das sind die ärmsten
Menschen.
Hast du ihn nicht bemerkt, auf der Fenster-
bank der Kellerkneipe, den stillen Mann; zu-
sammengekauert saß er dort, von Abscheu
ergriffen im hintersten Winkel des muffigen
Raumes. Da fiel ein Strählchen Mondlicht
durch die zerschlissenen Bretter, die für die
eingeschlagenen Scheiben über den Licht-
schacht gelegt waren. Dieses Strählchen
Himmelsglück; dorthin richtet der ernste,
anscheinend schwermütige Mann seine ver-
härmten Augen. Sein letzter, einziger Freund.
Sinnend zieht er Kraft flehend aus dem
Lichte, Kraft den abscheulichen Anblick der
Kneipe zu ertragen, an die er mit den eiser-
nen Banden der Not gebunden ist. Ekel
und Verachtung: Da sieh’ nur den schreck-
lichen Kerl mit dem hohen Assyrerschädel
am Talglicht. Die schmierige Mütze im
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