Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

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Doch kehren wir nach diesen Proben aus dem "Staatslexikon" 
zum weiteren Äirbeitsbereich des Lexikographen zurück! In 
jahrelanzer Sammeltätigkeit und redaktioneller Betreuung 
des "Reckuil def traite&s" hat Murhard ein Werk hinterlas= 
Sen, das seinen Autor in Fachkreisen niemals vergessen 
macht. Mit untrüglichem Spürsinn hat Murhard öie Originals 
verträge der wichtigsten Staatsbegebenheiten seit dem Aus= 
Zans des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart festgehalten; 
eine Riesenarbeit, zumal die Auffindbarkeit der Dokumente 
Oft mit den größten Schwierigkeiten verknüpft ist. Sodann 
muß der Redakteur das Ganze nach Möglichkeit in systemati= 
scheyY Ordnunz bringen; und schließlich ist die Sammlung zu 
übersetzen in die Diplomatenspramhe, ins Franz@sische. Die 
gesamte divlomatische Welt hat, wie R.v.Mohl sagt, das 
Riesenwerk in seiner Bibliothek stehen ( > ). Man benei= 
deb. die deutsche Wissenschaft, ein solches Hilfsmittel 
geschaffen zu haben und benutzen zu können. Es darf als 
schöne Schicksalsfügung angesehen werden, daß Murhards 
letztes großes Werk solche Wertschätzung bis auf diesen 
Tag genießt. (>) 
Die Sammlung hat ihren wert als dokumentarische, histori= 
sche und politische Quelle. Sie hat begonnen der Göttinger 
Staatsrechtler Georg Frh.v.Martens, der 17091 die, erste 
Publikation herausbringt. Murhard steht in zunächst loser 
Verbindung zu dem Herausgeber. Diese Bekanntschaft nimmt 
greifbare Formen an, als beide sich im Dienst des König= 
reich Westphalen wiedertreffen und Martens wegen ÄArbeits= 
überlastung den bienenfleißigen Murhard in die Redaktion 
hineinnimmt. Nach dem Tode v.Martens übernimmt zunächst der 
Neffe die Arbeit des Oheims, tritt aber bald die Arbeit A 
an Fr.Murhard ab. Murhard wird 1839 Alleinredakteur. Schon 
vorher hat Murhard für die erschienenen Bände Supplement= 
bände nachgetragen. Murhard verwendet viel Arbeit auf die. 
inhaltliche und redaktionelle Einrichtung der Edition. 
Nach Friedrich Murhards Tod setzt sein Bruder die Arbeit 
fort bei einem Anfangsstand von 21 Bänden, Karl Murhard 
bekommt zeitweilig Hilfe durch seinen Freund G. Pinhas. 
Gegen Ende des 19.Jahrhunderts hat das Werk mit seinen 56 
Bänden einen einmaligen I(lgstungsstand erreicht, der kaum 
irgendwo seinesgleichen findet ( =>——).
	        
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