Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

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gehoben. Besnalbihati in Veubschland:dienJuifrevoeiution 
derart zezündet und den £rüheniGlaubenrerZeuerb/undıdie 
Hoffnung auf einen neuen Anfang. Am weitesten sindrdie 
Polen und Belzier zekommen bisher. Aber äkeiternichk rüstet 
schon zum verscnärften Feldzug gegen die Neuerer zeit 1831 
Zrst im Abstand ranzlieren diemndeubschen Staäaatswesen, die 
moderne Ordnungen eingeführt haben wie Hannover oder Kurs 
hessen, Aber die Reaktion hat_ in. Freußen und, Österreich 
und in deren Gesandten im Srankfurter 5undestag starke 
Hilfen. Ein teufliches Mittel ist die Lesorganisathihon des 
Höhenen Schulwesens; moderne Lehr- und Lernbücher werden 
abgeschafft. Man Greibe über Gebühr Philologie; aber von 
Staatsbürger- und Weltkunde erfahren die Schüler der 
Gymnasien nichts. Murhard fordert einen modernen zeitnahen 
Unterricht auf humaner v“rundlage. Umso höheres Lob spendet 
Murhard denen, die üie Zeichen der Zeit richtig verstehen, 
Man darf nie vergessen, daß die reaktionären Regierungen 
das Heer jederzeit einserzen können. Gleichwohl 1äßt Mur= 
hard. nie ab im. Kampf gezen die Reaktionäre. 
Murhard benutzt. auch diesen Artikel dazu, um seiner Ver= 
ehrung Napoleons Ausdruck zu geben. Napoleon sei deshalb 
in reaktionären Kreisen so verhaßt, weil er ohne Verzöge= 
rung alle mittelalterlichen Institutionen abgebaut habe 
und stets sein Bestreben dahin zegangen sei, einen moderne: 
Staat einzurichten, wie man es linksrheinischf oder im Kö= 
nigreich Westphalen beobachten konnte. Deshalb wirft er 
einem J. Görres vor, warum er im "Rheinischen Merkur" ein 
solches Zerrbild von Napoleon gezeichnet habe. (Später 
wird Murhards Verhältnis zu Görres wesentlich positiver, 
als beide für das Recht derer eintreten, die unter die 
Herrschaft Preußens geraten sind.) Neben dem Adel ist es 
die Kirche, üdie sich jederzeit gegen Neuerungen wandet. 
Die Kirche trägt ein gerüttfelt Maß von Schuld; sie ver= 
sucht die Gläubigen von jeder politischen Betätigung abzu= 
lenken. Statt ihre Anhänger @bjektiv etwa ee dem Konsti= 
futionalismus vertraut zu machen, führt sieUntertanen 
immer tiefer in eine Sphäre des düsteren Obscurantismus. 
Das wird sich - leider - sobald nicht ändern, als die 
Pfarrer und Priester sich als Symboliker betrachten statt 
als Pneumatiker zu wirken. Patriarchalische Verhältnisse 
Zu schaffen oder zu bewahren, klingt zwar recht schön.
	        

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