!H
Bl) Das Staatslexikon.
Wie das "Handbuch", so erscheint das Aotteck-welckersche
Staat elexikon Minnie Felder nach der Julirevolution:
der 1.Band des "Staatslexikon" 18534, der letzte der
ersten Aufiase 16847. Murchard hat im Lexikon ca 15 große
Artikel veröffentlicht; darunter sind Aufsätze von über
100 Seiten Länge, Soweit es kurhards Mitarbeit betrifft,
sind es Themen, die zum Teil schon vor Jahren, besonders
aber während der "Schweigejahre" abzgefaßt wurden. Thema=
tisch bringt das "Staäatslexiken" jenen fragenkomplex,
dem sich Murhard um die Wende des zweiten zum dritten
Jahrzehnt des Jahrhunderts mit Nachdruck zuwendet und
die man etwas despektierlich "Vulgär-Liberalismus" wEREN
genannt: hat. Der ‚eigentliche erste Initiator des Lexikon
ist Friedrich List gewesen, der schon während seines
Amerika-iufenchaltes diesen Plan erwogen hat. Fr.List
hat den ersten Entwurf des "Staatslexikons”" aufgestellt,
auch die erste Werbeschrift für das Werk stammt von List.
Bald jedoch kommt es. zu Differenzen mit Welcker und dem
Verleger, die List aus der, Redaktion ausscheiden. lassen
s.23.Kap. D. ( )e
Zehuter
Die lexikalen Aufsätze. beruhen auf Lehren von d er‘ Volks=
Souveränität, die Murhard gleich Rotteck niemals ein
positives Verhältnis zur Geschichte finden 18860 Männe
wie Eichhorn oder ne ablehnt. Dabei
(and Defini= werden wichtige Beiträge/gebracht zur Klärung vieler Be=
Eionen griffe,.die: damals, zum Teil‘ sich‘ nicht. deckeng,' umgehen.
Wo die Seiträge zu monographischen Abhandlungen auswach=
sen, geht es um eine möglichst präzise Darstellung desser
was der liberale Bürger im neuen Verfassungsstaat bis in
die Einzelheiten. zu vertretZ, zu fordern und zu verwirk=
lichen hat. Was z.B. das Stasatslexikon im Steuerwesen,
sonderlich. zur Steuerbewilligung,. vorschlägt, kehrt. in=
haltalich völlig gleichartig. in, Murhards. Kommentar. zur
kurhessischen Verfassung wieder. Murnard 1äßt sich auch
nicht beirren, wenn selbst aus Kreisen der Mitarbeiter
des Staatslexikons seine konsequente Anwendung der Volks:-
Souveränität bestritten wird, wie etwa von Welcker, der
diese radikale Murhardsche Volkssouveränitätslehre als
"Krawall-Souveränität'" brandmarkt.