Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

in die aktuelle Tayespolitik einmündet,. Dafür ist der 
S 61 recnt aurschlüußreich. Dieser & handelt von der 
Verantwortlichkeit der Staatsdiener. Murhard knüpft 
seinen Kommentar an die Ministeranklage gegen Hassel= 
503 Kap DD. pflug in Kassel ( ). Alle Verstösse, die dem Anges 
Oetker klagten zur Last gelegt werden - es sSinüi 16 Paragraphen 
Führt Murhard im Zinzelnen anı er verbreitet sich über 
die Luständirkeics des Öberappellationsgerichts, bei dem 
die Klage anhänzig gemacht wurde, und bringt einerseits 
der Öffentlichkeit noch einmal‘ den Streitfall- zur: Kennt= 
nis, läßt aber zugleich seine eigene Stellungnahme zu 
dem Ereignis erkennen als überzeugter Anhänger des Libe= 
ralismus. Das Endergebnis sind seine Belehrungen über 
den Unterschied einer modernen repräsentativen Verfas= 
sung zur früheren ständischen. Bei diesem Kommentar 
holt Murhard ausserordentlich weit aus innerhalb der 
deutschen Geschichte; noch ausführlicher aber weräden 
die englischen Verhältnisse herangezogen, wobei bemerkt 
sei, daß sich hier erste Abweichungen andeuten gegen= 
über der Darstellung englischer Verhältnisse, wie wir 
sie oben in der radi@£l-kritischen Beschreibung des 
England-Biles um die Wende des üiritten zum vierten Jahr= 
Halbeh. 4.Bol. Zzehnt des Jahrhunderts kennenlerntenm ( )ie 
Gerade weil er in der Rschtspflege erfreuliche Fortschri 
te in der kurhessischen Verfassung bemerkt, weist Mur= 
hard immer wieder auf diese Tatsache hin und zeigt Wege 
auf für weitere Vervollkommnung. Besonderes Interesse 
widmet Murhard immer wieder der Ministeranklage, die in 
Hessen nicht bloß möglich, sondern - und dies ist ein 
von Murherd hoch veranschlagter Wert der neuen Verfas= 
sung - dem Parlament als Pflicht auferlegt ist ( >< )-. 
Dabei streift Murhard zum ersten Mal die Frage eines 
Staatsgerichtshofes, "eine Einrichtung, die in Deutsch= 
land bisher unbekannt ist". Murhard hat nicht geahnt, 
daß die Weiterverfolgung dieser Fragegut ein Jahrzehnt 
später in seinem Leben eine verhängnisvolle Rolle spie= 
len sollte. 
Immer wieder stecken die Kommentarien voller Belehrunger 
über den Ablauf eines zweckbestimmten parlamentarischen 
Lebens. Meist im Vergleich mit den übrigen deutschen
	        
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