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die Gefahr absolutistischer Willkür lauert, Und deshalb
hält es Murhard wieder mit seinen linksgerichteten Iran
Zösischen “reunden, die sich von Chateaubrisnd distänzie:-
Yen, weil sie in ihm einen Vorkämpfer des Könstitutionas
Lismus sehen. Obschon Murhard in diesen fragen später
konzilianter denkt, steht er damals bei Niederschrift
Seiner Gedanken auf recht radikalem Standpunkt. Murhard
hält unentwegt am Vernunftrecht fest, dem der vernünftige
Gesamtwille der Staatsgesellschaft das oberste Gesetz
R.edl. Na. 293 ist, nach dem jede Verfassung zu konzipieren sei ( )
Ist in ihr Platz vorgesehen für einen Fürsten, dann muß
ihn dieser Gesamtwille gewählt haben, wenn anders seine
Selbst der deut= Existenz legitim sein soll./Wieder steuert Murhard in
BC a teten direktem kurs die volle Volkssouveränität, den Parlamen=
Pfınzip gehan= tarismus und Repvublikanismus an.
delt.
Die Forderung nach zeitgemäßen Verfassungen ist für Mur=
hard "der Liberalismus im Kampf gegen Servilität, Ver=
nunftsrecht im heißen Streit gegen das Historische; Frei=
heit und Gleichheit im Konflikt mit den Vorrechten der
dem Mittelalter entsprungenen Kasten, Krieg auf Leben
R.ol. va. 350 und Tod einer untergehenden Staatsform“ ( ). Nach
solchen Sätzen kann der Leser in Murhard einen radikalen
Verfechter linksliberesaler Forderungen vermuten. Allein
dieser Radikalismus ist mehr die Konsequenz eines poli=
tischen Denkens, als die Aufforderung zum Handeln. Ds
zeigt sich wiederum jener eigenartige Schwebezustand,
der dem Denken Murhards und vieler Vertreter des frühen
vormärzlichen Liberalismus eigen ist. Denn meist folgt
anschließend die Warnung vor Folgerungen, die im Terroris:
mus der französischen Revolution so verhängnisvoll in
Erscheinung getreten. Wo solche Exzesse vermieden werden,
da sieht Murhard das nachahmenswerte Vorbild in allen
Verfassungsfragen: es ist die Neue Welt und das Werk Wax
Washingtons und seiner Gesinnungsfreunde.
Seit dem Wiener Kongreß hält nun diese gespannte Lage an.
Mögen die Fürsten noch so sehr geschreckt werden durch
die Vorstellungen der Revolution, so haben seit dem Ende
der napoleonischen Zeit die Völker anhand des damals Er=
lebten und Geübten derart politisch gewonnen, daß sie nic]
in Staatsformen zurückgezwungen werden können, die eindgac]
nicht mehr zeitgemäß sind.