Murhard beschwört die Aezierungen, auch die konstitutio=
nellen, sich nicht in Ariegszustand zu se. zen gegen das
eigene Volk, sondern sich dem wahren Gesambwillen zu
ergeben; denn dieser Gesamtwille ist immer gerecht und
gut. Nichts anderes ist vom Stasatg zu verlangen; und der
Staat soll wissen, daß er nur Summe von Indewviduen ist.
Es wird trotz aller Memmnisse dahin kommen, daß das poli=s
fische Bild der Zeit diese neuen Züge tragen wird (<<).
Mit diesem Anhang schließt Murhard seine Zusammenfassung
über die Vesetzesinitiative., Xs ist dies - besonders im
Hinblick auf den Ausgang - das Werk, in dem Murhard im
Ganzen der Darstellung am weitesten in das 19.Jahrhundert
a vorstößt, obschon einzelne Gedanken solcher Art auch
schon in Yrüheren Jahren zu beobachten sind.
Murhards Veranlagung, Sachverhalte pädagogisch dem Inter=
essenten vorzutragen, kommt schon in der Diktion zum
Ausdruck, indem der Autor die Sprache des Wissenschaft=
lers weithin vermeidet. Wichtiger ist die klare irkennt=
nis, daß dem Liberalismus seit 1852 (Erscheinungsjahr der
Gesetzesinitiative: 18331) zunehmend beträchtliche Ge=
fahren &ohen, die als Wiedererwachen einer neuen Reak=
tionsepoche in die allgemeine Geschichte eingegangen ist.
Diese Tatsache ist der geheime Motor, mit dessen Ailfe
Murhard in einer forcierten politischen Schulung der
breiten Masse eine Abwehrkraft zu aktivieren sucht. Die=
fl selbe Absicht ist in den Argumentationen des Hauptwerkes
zu erkennen. Die Breite der thematischen Aufschlüsselung
soll nur, neben der bloßen Information, die Glaubwürdig=
keit und Folgerichtigkeit der “urhardschen Forderungen
fördern und dem Ziel näherbringen. Es ist dies dasselbe,
das allen Murhardschen Abhandlungen eigen ist und ihn zu
einem profilierten Verfechter des modernen Liberalismus
ausweist. Wenn er im Gegensatz zur Arbeit früherer Jahre
gerade jetzt sein Augenhberk auf innenvolitische Problem=
kreise richtet, so spricht daraus die souveräne Überschau
der gesamtpolitischen Situation in Theorie und Praxis,
und nicht nur der in Deutschland. Sicher kommt auch dem
eingeborenen Streben, selber teilzunehmen an dem allen,
wie es schon in früheren Jahren zu bemerken ist, Beachtun;