Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

A 
Hurhard hat sich NotizenAgemacht,denen zufolgdbeide englischen. 
Freihändler ihm sympgthisch sind,Allerdings versieht er die 
Benthamsche Jnterpretation Ad. Smicths mit einem großen Ffagezei- 
chen. = 
Wir verzichten gzufb/dico weitere Darstellung nach. Aufhebung deı 
Kornzölle(1346);lassen auch die Einflüsse außeracht,die von. Da- 
vid Ricardo(1772-1833)ausgehen.Jmmerhin. hat England bis nach. den 
T.Weltkrieg an. allen diesen Wirtscheftsidoktrinen und. =Praktiken 
festgehalten;und es scheint,daß in. der heutigen Welt die. Lehre 
vom Freihandel,wenn auch. in gewandelter Form,noch. Lange.nicht be 
graben ist. = ' 
Über das französische Wirkfcld haben wir nichts. Besonderes zu 
Sagen.Wir erinnern an.die Rezeption. Ad,.Smiths durch. Bastiat(1501 
—1850) ,die in Frankreich. trotz eines Mannes wie Say .nie recht; 
zur Wirkung, gekommen.Dafür ist die Abwehr die: bis tief. ins 19.J 
im Bündnis der Großgrundbesitzer und Großagrarier mit den. Jndust 
herren viel zu stark;und so hält ‚Frankreich. unverbrüchlich an . 
rücksichtlosen Schutzzöllen fest.Die großen Wirtschaftsverträge 
mit England und mit :reußen 1860 und 1862 sind Zpisoden. geblie- 
ben in der französischen Wirtscheaftsreschichte. = = 
b) In. Deutschland hat die Freihandelslehre eine ganz andere Entwick 
lung. genommen.Zunächst hält. das deutsche Wirtschaftsdenken. = und 
Murhard ist. ein typischer Vertreter = am Zinbau der neuen‘ VOr- 
stellungen in eing/ sozial=philosophisches. System fest. Die deut 
Schen Theoretiker mmhan rücken deutlich. von der englischen Ent- 
Wicklungs ab.Sie sehen. in dieser Art des Freihandels eine Aushöh- 
lung und. Verfälschung. des Wirtschagteslibersiismus' und eine Be- 
drohung des; rationalen Jndividualismus’',Es sel an die eigenartig 
Wirtschaftsstruktur in. Deutschland erinnert.Jhr zufojge ruft der 
deutsche Csten für seine Getreideüberschüsse nach dem Freihandel 
der Westen fordert zur Pflege seiner jungen,aufstrobenden Jndus* 
gerade umgekehrt den. Freihandel.Diese Zweigescihtigkeit hat an- 
fangz= und lange den Blick nach Osten gerichtet. Nur bei starken 
Persönlichkeiten kommen mehr und mehr praktische Züge hinzu.Die 
Stein=Hardenbergschen Reformen tragen unverkennbar freihändleri- 
sche Einsprengungen.De&r”Pütter-Schüler aus Göttingen. glaubt auf 
solche Weise das Mittel zu finden,den darniederliegenden preußi- 
schen. Staat wieder zu einer erstrangischen Bedeutung zu erheben. 
(Stein bezeichnet das klassische Werk Ad,.Smiths als das am meist 
gelesene Werk in seiner Bücherei)Auch: iie preußische Handelsge- 
(des setzgebnung bis zum Ende es 19.Jhs. atmet fraihändlerischen Gel 
zweiten 
Jahrzehnts
	        
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