Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

zu allen Zeiten gewesen.Zu ihnen rechnet Murhard Colbırt und rn 
äayich d.0r. , mögen diese Staatsmänner auch nicht immer die richtige 
Theorien ihren Haßnıhmen zugrund gelegt haben, 
Des wichtizste, Bercich des öffentlichen Finanzwesens ist seit den 
Tagen Montequieus die Fruge,wie hoch man den Steuersatz ansetzen 
Adır.Grundlage der Besteuerung ist das Volksvermögen.Es besteht ei: 
mal sus den angssammelten Kapigalien, zum anderen aus dem laufender 
Einkommen der Bürger.Hurherd entwickelt nun die heute etwas selts: 
DA aNmuUGSeN4S Aufassung,daß Kepital:ınicht... besteuert werden dürfe ‚wei 
A ale Kapital ungoschmälert im Wirtschaftsleben umlaufen müsse als An- 
cd b-iebskraft aller Zrzeugung.laufendes Binkommen setzt sich zusam- 
ih men aus dem wie Murhard. sagt rohen Einkommen. Jn.ihm ist jedes. Gut 
enthalten,das überhaupt der Nation nnd ihren Mitgliedern eigen is 
Wird von diesem Einkommen abgezogen,was ZUr Durchführung. der Ero- 
suxbion notwendig ist,so verbleibt das reine Einkommen.Nür dieses 
reine Einkommen darf besteuert werden. Verlangt der Staat,aus wel- 
chem,hoffentlich vertretbaren Gründen,hühere Steuern als das rein 
Einkommen an Erträgen bringt,dann muß auch das Kapitel belastet 
werden,was man aber vermeiden sollte.Die. Folgen können sehr ver- 
hängnisvoll werden, besonders beider Kapitalbelastung,wvodurhh der 
Wichtige, Kapitalumlauf geärosselt wird.HAier das richtige Maß zu / 
finden,ist zu allen; Zeiten schwierig gewesen.Es sei an die Natura 
Zehnten erinnert,die beiproklamierber Rechtsgleichheit zu schrei- 
endem Unrecht das(rohe)Einkommen einer.einzigen Gruppe zusätzlich 
steuerlich heranzieht.(PH2,304£F) .Murhard g]}oubt eine. Hilfe für 
die erforderliche Grenzziehung innerhalb des rohen Einkommens Zu 
finden,indem er ein reines Einkommen der Nation insgesamt dem Cre 
Aitionellen Einkomm en gegenüberstellt,das einzig dem Individuum 
zugehört,wie es der Name sagt. 
Jn der Frage der Besteuerung untersucht Murhard üie Möglichkeiter 
der Heranziehung des ursprüglich reinen Einkommens der Nation unc 
Aecs reinen Einkommens des Hdividuums sehr eingehend.Jn be&den 
Tallen kann unmittelbare direkte Besteuerung=zwar nicht rückhalt- 
los=,besser die mittelbarejindirekteMethode empfohlen werden.Soll 
indirekte Besteuerung die Ungleichheit der Abgaben ausbalanziereı 
dann müßte es im SEaste eine zuverlässige Einkommens=und Vernö- 
gensstatistik vorliegen.Murhard. teilt die Anschauungen Constants 
und des vielgelesenen Kommentators Destut de Tracy.Mögen auch in 
England. und Holland die Steuerbeträge recht hoch sein, so sind:s£ 
Keinesfalls die Mittel gewesen,die Staaten und Völker reich zu 
machen ‚wie manche Publizisten Fäkschlicher Weise gefolgert habe 
Jm Gegenteil,man zahlt dort viel,weil man reich ist. Trotzdem: 
der Staat ist gut beräten,der die Steuerbeträge niedrig hält.
	        
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