Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

Ad 
geht auf solche Gedanken soweit ein, als er vermeiden 
Zw.St. 243 will, sie in Hezgelsche Denkbahnen münden zu lassen ( )z 
Vielleicht sucht sich Murhard ein gewisses Alibi zu sicher: 
angesichts der Suspektheit, der er noch immer in Kurhessen 
und im Deutschen S5und ausgesetzt ist. 
Noch einmal spricht nun Murhard in einem. letzten Teil. von 
denjenigen; Staatsrechtlern, die gleich ihm die: Äechtmäßig= 
keit des Widerstandes und der Empörung verteidigen (>—< ). 
An erster Stelle führt Murhard, die Monarchomachen auf; 
jene Klasse politischer Schriftsteller, die in Öffentlicher 
Druckschriften die Rechtmäßigkeit der Empörung, der Ab= 
setzung und Bestrafung der Fürsten in bestimmten Fällen 
verfechten. An ihrer Spitze stehen die Jesuiten, Sie kämp= 
fen im England Heinrichs III. In den Generalstaaten tut es 
als erster Adam Tanner (in seiner Theologia scholastica): 
Wie der Staat seine Macht auf den Fürsten übertragen hat, 
so kann sie, ihm durch das Volk mit. Gewalt. genommen werden, 
Der Pater Franz Suarez fordert (Defensio fidei cathol, 
cap.4) die Sestrafung des Fürsten, wenn er durch Empörung 
abgesetzt wurde, weil er dann kein Aönig mehr ist. Ist ein 
Fürst nicht das, was er sein soll, dann fordert der Jesuit 
Juan Mariana dessen Absetzung und Bestrafung, notfalls 
mit Gewalt. "Von keinem Menschen in der Welt hat man das 
Kecht, zu verlangen, daß er dulden solle, wozu der, welche] 
es gegen ihn verübt, nicht das Recht hat” (—). Murhard 
hat mit der Wahl dieses Zitats das Fundament des Liberalis: 
musbreffsicher gezeichnet. Dann führt Murhard eine andere 
Gruppe vor. Es sind diejenigen, die dem Volkg geradezu 
ein Zwangrecht auferlegen. Das tritt ein, wenn ein reiner 
Tyrann beseitigt werden muß. Will man dabei einige Milde 
walten lassen, so muß aber doch der degent abgesetzt werde: 
muß außer Landes gehen und notfalls in sicheren Gewahrsam 
genommen werden, Äm konsequentesten ist für Murhard Joh. 
Gottl.Fichte, der von der Volkssouveränität ausgehend 
überhaupt keine Revolution des Volkes kennt wie Rousseau; 
denn ihm ist das Volk Träger der höchsten Gewalt, über der 
niemand sonst steht denn Gott (—). 
Murhard schließt mit der Zusammenfassung seiner vorgetra= 
genen Anschauungen über Widerstand und Empörung. Er gehört 
zum Kreise derjenigen, die beide Xechte ohne Einschränkung
	        
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