Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

des 19. Jahrhunderts ausmacien, wo die wezx auch heute 
Hoch nich gelösten Probleme lebendig sind und unsere 
Segenwart als geschichtsbildende Faktoren noch immer be= 
einflussen, sogar als dauernde Impulse zukunıtsweisend 
Sind. 
Friedrich kursard st ein Stück Altliberöljemus mit Zanz 
Andividuecller Prägung, An ihm zeist sich, wo die Wurzeln 
dieser zrußen deutschen Geistesbewegung liegen, was ihre 
Kräfte sind, wogsgen ihr Wille sich richtet; was sie Ze= 
fördert und was sie zehemmt und umgebogen hat, was Schran-= 
ken setzte und wo sie üurchbrochen werden zu einer bessere 
Zukunft; üdas alles 1äßt sich am Leben und am Werk Friedric 
Murhards ablesen. 
Zwar kann Murhard.nicht.als.originaler Staatesrechtler und 
Denker bezeichnet werden; aber dahin geht sein Verlangen 
zu keiner Zeit. Ihn ist die Tätigkeit eines Publizisten 
eine echte Berufung; umzusetzen das große Gedankengut 
seiner Zeit in Formulierungen, die den aufgeschlossenen 
Zeitgenossen verständlich und handlich sind. Unterrichten, 
belehren, überzeugen mit Hilfe der Presse sind damals ein 
wahrhaft modernes Unternehmen. 
Wenn die Zıite der Zaulskirche aus der Schule des "Staats 
lexikons' hervorgegangen ist, so gehört Murhurd als maß= 
geblicher Mitarbeiter dieses "Katechismus des Liberalismus 
und als Verfasser eines ausgedehnten Schrifttums zu den 
Männern, die den deutschen Bürger zu den Ideen und dem Wol 
len seiner großen politischen Befreier und Führer herange= 
zogen und reif gemacht. haben zu selbständigem politischem 
Denken und Hand:ln., Dieses Lehramt auf eine spezifische 
Weise ausgeübt zu haben und jederzeit für die vertretenen 
Lehren mit höchster Tapferkeit eingetreten zu sein, zecäh= 
net das Charakterbild Murhard unübersehbar. Zwar fehlt ihm 
die unempfindliche Härte des Gemüts, die den großen Politi: 
ker ausmacht. Aber sein Wirken, sein Wollen, seine lebens 
lange Haltung verkörpern beispielhaft die würde des Bürger! 
Das Andenken an diesen Mann soll nicht verloren gehen.
	        
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