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Entwicklungsgeschichte der politischen Publizistik. Wir
Zlauben gezeigt zu haben, wie sehr dis Fublizistik mit de:
Pressefreiheit und der Öffentlichen Meinung verflochten
ist, j2 geradezu als Früfstein der allgemeinen Freihsit
angesehen wird. murhard. hat als der geborene Publizist
die Grundlage seines Auftrags gleichsam instinktiv erkann
es ist6 die dauernde Information, und zwar eine solche,
die auf wahrheit beruht, dargeboten. in einer verständli=
chen Sprache und sich in wesentlichen Funkten ständig
wiederholend.
Der Gedanke ist ein Erzeugnis: der Aufklärung. Mit; seinem
Aufgang ist zeitlich und wesenhäft verbunden, die: Vorstel=
Jung der Cffentlichkeit. An sie knüpfen, sich alle Erwar=
tungen der staatlichen und gesellschaftlichen Hand£ungen,
1 daß sie darüber wachen und womöglich verhüten sucht, daß
staatliche Maßnahmen irzend im Dunkeln zustande. kommen,
Denn nur, wenn solches:vermieden; wird, ist/diel Wohlfahrt
des gesamten Volksverbandes in einem Stastsgefüge garan=
tiert, die sich 197 Breiheit und Üffentlichkeit manifezzix
stiert.
Demgemäß fühlt sich die politische Publizistik des frühen
Liberalismus verpflichtet, die Gesamtheit der! liberal
Denkenden durch. eine: entsprechende Fresse Zur Uvposikion
gegen üie Staatsgewalt aufzurufen, indem sie kontrolliert
auch mahnt und berät an Hand wahrheitsgetreuer Informa=
tionen. Zine Fublizistik, die diesen Stand erreicht hat,
ist zu einer politischen Macht. innerhalb des Stsats- und
Gesellschaftslebens geworden.
Hier liegt der Ausgangsounkt der Murharäschen politischen
EYukixzkskik Journalistik. Daß er ihn theoretisch erkannt
hat und: sein Tun als Schriftsteller von hier aus legiti«=
miert, muß den Gradmesser seiner Bewertung abgeben.
So ist die "Europäische Zeitung" geschrieben und die Füll
seiner sonstigen politischen Publikationen. Wer aber fei=
ner analysiert, dem kann nicht entgehen, daß schon in
den "Annalen, auch in den späteren Schriften immer wieder
Abschnitte anzutreffen sind, wo. Murhard- von der.bloßen
Information übergeht zur politischen Diskussion und den
Leser auffordert, an ihr teilzunehmen.
Natürlich kennt die Publizistik dieses Zeitalters noch