Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

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Das Znglandbilgd, cas „uraard Buff rund der so gewonnenen 
Zindrücke entwirft, ist.als charakteristisch in die Vor=s 
sbellunzswelt des vormärzlichen Liberalismus eingegangen, 
Wir haben es in seiner igenart kennengelernt; seine ab= 
lehnenden Tenaenzen englischer Verhältnisse zeigen Murhard 
als einen scharfsichtigen Beobachter und selbständigen 
Kritiker. Daß dieser Radikalismus in späteren Jahren ge= 
mildert wird, ist an entsprechender Sbelile unserer Uhters 
suchungen nachzulesen. 
In den zahlreichen Schriften im Anschiuß an die: Julirevo= 
Lution, über die an anderer Stelle ausführiich; gehandelt 
wurde, liefert kurhard, oft, gegen seine ursprüngliche 
Absicht. das Rüstzeug für jene Zpoche, die unter der De= 
zeichnung "Vulgärliberalismus” in die Geschichte einge= 
gangen ist. Wir wissen, wie sehr in weiterem Ablauf des 
Liberälismus so etwas wie -eine Tragödie zustande gekommen, 
wie er neben radikalistischen Episoden und reaktionären 
Phasen schließlich in Zänkereien und querulantentum, in 
unfruchtbarer Opposition um der üppositionrentartet. Mur= 
hard gehört nicht in diese Gruppe; er hält fest an der 
Konzeption, die das "Stzatslexikon" von Rotteck und Welcke 
in seinem Aufbau und Inhalt geleitet hat. Die Neigung zur 
Abstraktion und zu idexl politischen Vorstellungen. machen 
nach wie Vor das grundsätzliche, Denken Murhards aus. . 
Undhier findet Murhard als Politiker. seine Grenze. Abge= 
sehen von belastenden Außerlichkeiten wird die geistige 
{ Welt Murhards langsam „‚ indem er wichtige 
neue Kräfte des öffentlichen Lebens nur noch zu erkennen 
scheint. Noch nimmt er den Willen zur nationalen Einigung 
wahr, der nur gleichberechtigt neben die zentrale, als 
verpflichtende Idee bisher voräringlich betriebene Frei= 
heitsforderung tritt. Aber deren emotionale Kräfte, in 
Leidenschaft ausbrechend, wollen ihm nicht recht zusagen, 
obschon er selbst in früheren Verlautbarunzen diese Impuls 
keineswegs negativ beurteilt. Um so überraschender ist es, 
daß Murhard in diesen Jahren voller Freudigkeit begrüßt, 
wie sehr die vollziehende Gewalt allerorten begründet 
wird auf der Volkssouveränität; eine Erscheinung, die er 
allerdings als einer der ersten unter den Liberalen ver=
	        
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