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Das Znglandbilgd, cas „uraard Buff rund der so gewonnenen
Zindrücke entwirft, ist.als charakteristisch in die Vor=s
sbellunzswelt des vormärzlichen Liberalismus eingegangen,
Wir haben es in seiner igenart kennengelernt; seine ab=
lehnenden Tenaenzen englischer Verhältnisse zeigen Murhard
als einen scharfsichtigen Beobachter und selbständigen
Kritiker. Daß dieser Radikalismus in späteren Jahren ge=
mildert wird, ist an entsprechender Sbelile unserer Uhters
suchungen nachzulesen.
In den zahlreichen Schriften im Anschiuß an die: Julirevo=
Lution, über die an anderer Stelle ausführiich; gehandelt
wurde, liefert kurhard, oft, gegen seine ursprüngliche
Absicht. das Rüstzeug für jene Zpoche, die unter der De=
zeichnung "Vulgärliberalismus” in die Geschichte einge=
gangen ist. Wir wissen, wie sehr in weiterem Ablauf des
Liberälismus so etwas wie -eine Tragödie zustande gekommen,
wie er neben radikalistischen Episoden und reaktionären
Phasen schließlich in Zänkereien und querulantentum, in
unfruchtbarer Opposition um der üppositionrentartet. Mur=
hard gehört nicht in diese Gruppe; er hält fest an der
Konzeption, die das "Stzatslexikon" von Rotteck und Welcke
in seinem Aufbau und Inhalt geleitet hat. Die Neigung zur
Abstraktion und zu idexl politischen Vorstellungen. machen
nach wie Vor das grundsätzliche, Denken Murhards aus. .
Undhier findet Murhard als Politiker. seine Grenze. Abge=
sehen von belastenden Außerlichkeiten wird die geistige
{ Welt Murhards langsam „‚ indem er wichtige
neue Kräfte des öffentlichen Lebens nur noch zu erkennen
scheint. Noch nimmt er den Willen zur nationalen Einigung
wahr, der nur gleichberechtigt neben die zentrale, als
verpflichtende Idee bisher voräringlich betriebene Frei=
heitsforderung tritt. Aber deren emotionale Kräfte, in
Leidenschaft ausbrechend, wollen ihm nicht recht zusagen,
obschon er selbst in früheren Verlautbarunzen diese Impuls
keineswegs negativ beurteilt. Um so überraschender ist es,
daß Murhard in diesen Jahren voller Freudigkeit begrüßt,
wie sehr die vollziehende Gewalt allerorten begründet
wird auf der Volkssouveränität; eine Erscheinung, die er
allerdings als einer der ersten unter den Liberalen ver=