2OssEeNn. Der deitnunkt dieser Vorgangelenchält zugleich
seine uslifikaticn innerhalb der" Geschichte desiGesämt=
liberalismus,.
Alle sonstigen Charakteristika” liberaien Denkens kehren
bei Murhard wieder, nur daß er sieimitt bemerkenswerter
Öacharücklichkeit verfrigtß.
Bemerkenswert ist wurchsrds geistiges Ringen um die Wesens:
bestimmung des zuf der Nevpräsentativ-Idee aufgebauten
Staates gegenüber dem organischen Staaätsgedanken, dessen
Wurzeln in der Aomantik 1liezen. Der üepräsentativ-Staat,
der englisch-französischen Ursprungs ist, liegt von Haus
aus dem Murhardschen Denken näher. Seinem konsequenten
Denken kommt die Stellvertretung auf der Gründlage des
Individualismus entgegen, sofern er aufgewachsen ist in
der geistigen Welt der 5Svätaufklärung. Für seinen Lehrer
Schlözer ist der Staat eine künstliche, überaus kompli=
ziert zusammenzesetzte Maschine. In diesem Staat gibt es
keine Gesellschaftsgruppen, die mit Öffentlichen sCaat=
lichen Funktionen zu betrauen sind. Nun aber melden sich
erstmaligg im deutschen Denken der Goethezeit neue OUrga=
nismen: die Geschichte und das Dositive Recht machen sie
in. der Romentik zur Wirkung frei. Von dieser. Organtheorie
wird die überkommene Repvräsentativtheorie langsam ausge=
höhlt. Murhard hat sich nie zur Anerkennung dieses Vor=
gangs bereit gefunden. Deshalb hat er auch nie ein posi=
tives Vernältnis zur Geschichte gewinnen können, obschon
er schon dieser oder jener historischen Persönlichkeit,
etwa Friedrich d.Gr., oder bedeutenden Staatspraktikern
wie J.Möser niemals seine Hochschätzung verweigert. Sein
Denken hält es für ausmeschlossen, daß man in einem
organtheoretisch gesehenen Staatsgefüge die Freiheit des
Individuums erhalten könne. So bleibt Murhard in der Be=
sonderheit seines politischen Denkens unerschütterlich in
der Gefolgschaft Kants. Die individualistischen Elemente
bei Kant entsprechen vollauf Murhards Vorstellungen: der
souveräne Wille ist der Wille der vereinigten Individuen.
Was Kant so als Idee der Vernunft bezeichnet, die dereins
zur Realität wird, Öffnet einen Weg, der mit Hilfe der
Geschichte: erst bei Hegel zum Ziele führt. Allerdings,
so weit gehen Murhards Gedanken zu keiner Zeit in klarer